Nachsorge bei Patientinnen mit Mammakarzinom

Journal/Book: Münch.med.Wschr. 137 (1995) 13 S.36/198-44/202. 1995;

Abstract: U. R. Kleeberg Hämatologisch-onkologische Praxis Altona Hamburg Zusammenfassung Die Nachsorge bei Tumorkranken wie sie bisher in Deutschland durchgeführt wird bedarf einer Neuorientierung. Grundlage ist eine für den einzelnen Kranken individuell konzipierte Tumorart und Prognosefaktoren berücksichtigende Auswahl und Staffelung der Maßnahmen. Vornehmliches Ziel ist eine umfassende psychosoziale Betreuung an zweiter Stelle steht die Qualitätssicherung im Sinne einer Evaluation der Primärtherapie und erst in dritter Linie dient die Nachsorge der Aufdeckung einer Tumorprogredienz. Nachsorge hat aber stets auch Aspekte der primären und sekundären Prävention für den Patienten und seine Familie einzubeziehen. Bei der Mehrzahl der Krebskranken generiert eine unqualifizierte und überzogene medizinisch-technische Diagnostik mehr somatische und psychologische Probleme (falsch-positive/falsch-negative Befunde) als daß sie dem Kranken nützt: Die vorzeitige Aufdeckung einer Metastasierung verlängert bei der großen Mehrzahl der Tumor-Patienten die Leidens- aber nicht die Lebenszeit.

Keyword(s): Mammakarzinom Nachsorge (-untersuchung)

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