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May 2024

Elektromyographische Untersuchungen zur Wirkung von Moorpackungen auf das Kontraktionsverhalten der Skelettmuskulatur

Abstract: Aus dem Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Ludwig-Maximilians-Universität München Vorstand: Prof. Dr. med. E. Senn Dissertation zum Erwerb des Doktorgrades der Medizin an der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Wolfgang Guggemos München 1995 ZUSAMMENFASSUNG Perkutane Wärmeapplikationen - z.B. Moorpackungen - stellen ein weit verbreitetes Therapieverfahren bei schmerzhaft verspannter Muskulatur dar. Sie sollen durch Herabsetzung des Muskeltonus analgetisch wirksam werden. Zur Überprüfung dieses empirischen Effektes wurden Untersuchungen mit folgender Fragestellung durchgeführt: Tritt nach Applikation von Moorpackungen im Oberflächen-EMG der Muskulatur eine Musterveränderung auf? In zwei unterschiedlichen Versuchsansätzen wurde der Einfluß der lokalen Wärmetherapie auf die kontrahierende Muskulatur (M. rectus femoris bzw. M. latissimus dorsi) mit Hilfe der Oberflächenelektromyographie untersucht. Jeder Versuch bestand aus zwei identischen Versuchsabschnitten dem Prä- und Post-Versuch. Zwischen beiden Versuchsabschnitten wurde der Versuchsgruppe für die Dauer von 20 Minuten eine Wärmepackung appliziert das Kontrollkollektiv ruhte für 20 Minuten ohne Wärmeapplikation. M. rectos femoris-Versuch: Jeweils 17 Probanden in Versuchs- und Kontrollgruppe kontrahierten im Prä- und Postversuch für 4 Minuten den Oberschenkel auf einem dafür konstruierten Versuchsstuhl gegen den Widerstand von 6 kp (Prä-Versuch). Während der Kontraktinn wurde alle 30 Sekunden eine elektromyographische Ableitung mit Registrierung der Amplitudenparameter MRV und RMS und der Entladungsfrequenz TURNS angefertigt. In beiden Kollektiven wurden im Post-Versuch signifikant höhere Meßwerte der Amplitudenparameter und der mittleren Frequenz nachgewiesen wobei die Amplitude kontinuierlich anstieg die Frequenz im Post-Versuch kontinuierlich abfiel. Der Vergleich beider Kollektive ergab keinen signifikanten Unterschied der Ergebnisse. Die Ergebnisse lassen sich als das Zusammenspiel von Synchronisation der aktiven Muskelfasern Rekrutierung zusätzlicher Motoneurone und Akkumulation saurer Stoffwechselmetaboliten mit dem Effekt der Herabsetzung der Erregungsleitungsgeschwindigkeit der Muskelfaser als Ausdruck muskelphysiologischer Ermüdung interpretieren ein möglicher Einflug der lokalen Wärmetherapie auf die myoelektrische Aktivität der untersuchten Muskulatur war mit Hilfe des gewählten Versuchsaufbaus nicht zu beobachten. M. latissimus dorsi-Versuch: Von der Erkenntnis ausgehend daß bei nichtermüdender Muskelkontraktion identische Entadugsfrequenzen (TURNS) für identische Kontraktionsstärken stehen wurden 26 Probanden der Versuchs- und 18 Probanden der Kontrollgruppe aufgefordert aus der Bauchlage im Abstand von 30-60 sek für jeweils 4 sek insgesamt 10 willkürliche Kontraktionen der Beckenmuskulatur zu vollziehen. Bei jeder Kontraktion wurde eine Ableitung mit den Parametern MRV RMS und TURNS angefertigt. Zur Auswertung kamen nur solche Ableitungen für die in beiden Versuchsabschnitten identische Meßwerte für die TURNS vorlagen. Es zeigte sich daß bei identischen Turne die Amplitudenparameter im Post-Versuch der Versuchsgruppe signifikant niedriger waren als die entsprechenden Parameter des Prä-Versuchs. Im Kontrollkollektiv ließ sich kein signifikanter Unterschied zwischen Prä- und Post-Versuch beobachten. Die signifikante Änderung der Amplitudenparameter bei gleicher Turn-Zahl in der Versuchsgruppe wird als Änderung im Rekrutierungsverhalten motorischer Einheiten interpretiert. Dabei könnte die Wärmebehandlung von oberflächlichen willkürlich innervierten Muskeln die Rekrutierung kleinerer motorischer Einheiten induzieren. ___MH


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