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May 2024

Die Untersuchung physikalisch-medizinischer und balneotherapeutischer Erytheme (Wärme Gleichstrom CO2 H2S) am Capsaicinmodell

Abstract: Aus dem Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Ludwig-Maximilians-Universität München Vorstand: Prof. Dr. med. E. Senn Dissertation zum Erwerb des Doktorgrades der Medizin an der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Arno H. Wenemoser Würzburg 1994 Zusammenfassung Gegenstand der experimentellen Arbeit ist ein Teilaspekt der Entstehung von chemisch bzw. physikalisch erzeugten Hauterythemen . Es wird von der Hypothese ausgegangen daß Axonreflexe hierbei eine Rolle spielen. Dabei erfolgt eine Orientierung an den bisherigen Kenntnissen über die sogenannte Antidrome Vasodilatation die im Zuge unterschiedlich verursachter Hautreizungen zu beobachten ist. Die Antidrome Vasodilatation gilt als Antwort auf einen Axonreflex der über polymodale afferente nocizeptive C-Fasern zustande kommt und diverse vasoaktive Neuropeptide als Mediatoren involvieren soll. Als entsprechende Überträgerstoffe werden die Substanz P und das CGRP (Calcitonin-Gene-Related-Peptide) in Betracht gezogen. Beide haben eine starke gefäßerweiternde Potenz und lassen sich aus C-Fasern freisetzen. Capsaicin das ein starkes Hauterythem auszulösen vermag weist nach mehrmaliger Applikation eine Tachyphylaxie auf. Diese Desensibilisierung wird auf eine Entspeicherung der genannten Peptide in den C-Fasern zurückgeführt. Somit besteht in der Capsaicinvorbehandlung ein pharmakologisches Modell das geeignet ist Vorgänge bezüglich des Axonreflexes bzw. der Antidromen Vasodilatation zu studieren. Dieses Modell wurde in der vorliegenden Untersuchung benützt um damit folgende physikalisch-medizinische und balneotherapeutische Erythemformen zu überprüfen: Wärme-Erythem Kohlensäure-Erythem Schwefelwasserstoff-Erythem und Galvano-Erythem. Methodik: Für die Experimente die an acht kreislaufgesunden Probanden (4 männlich 4 weiblich; 25-46 Jahre alt) durchgeführt wurden galt folgendes Schema: Erzeugung eines lokalen Hauterythems [Wärme-Erythem (Thermode 40°C) Kohlensäure-Erythem (1200 mg CO2/I) Schwefelwasserstoff-Erythem (30 mg H2S/I) Galvanisches Erythem (0 1 mA/cm2)] darauffolgende Capsaicinbehandlung der Haut (10 mg Capsaicin in 1 ml 80% Äthanol) mit Okklusionspflaster bei täglich zweimaliger Applikation über 4 Tage anschließend Wiederholung der Erythemversuche an den desensibilisierten Bezirken. Die Erfassung der Hautdurchblutung erfolgte anhand der Laser-Doppler-Flußmessung (Periflux PERIMED Stockholm). Als mikrozirkulatorische Kenngrößen wurden für die Auswertung der mittlere Fluß und die Vasomotion herangezogen. Letztere ist ein eigenständiges Phänomen der Mikrozirkulation das durch spontanrhythmische Durchblutungsschwankungen charakterisiert ist und nach Frequenz und Amplitude beurteilt werden kann. Ergebnisse: Von den geprüften physikalisch-medizinischen und balneotherapeutischen Faktoren lassen sich Wärme- CO2- und H2S-Erytheme nicht durch Capsaicinvorbehandlung hemmen bzw. beeinflussen dagegen wird das galvanische Erythem unter diesen Bedingungen supprimiert. Daraus kann der Schluß gezogen werden daß die durch Gleichstrom induzierte Hautrötung in ihrem Entstehungsmechanismus wahrscheinlich das afferente C-Fasersystem des Axonreflexes mit der Freisetzung von gefäßerweiternden Neuropeptiden tangiert. Vasomotionsänderungen lassen sich auch an der mit Capsaicin vorbehandelten Haut beobachten. Eine Antidrome Vasodilatation über einen Axonreflex ist diesbezüglich wenig wahrscheinlich. ___MH


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