Das McKenzie- Klassifikationssystem der chronischen Kreuzschmerzen auf dem Prüfstand

Journal/Book: Phys Rehab Kur Med 4 (1994). 1994;

Abstract: Referat zur Arbeit von Riddle D. L. I. M. Rothstein: "Intertester reliability of Mc Kenzie's classification of the syndrome types present in patients with low pack pain." Spine 18 (1993) 1333-1344. Laut Vorstellung und Behauptung von McKenzie und seiner Schule lassen sich die Kreuzbeschwerdebilder aller Patienten mit Hilfe eines vorgeschriebenen Befragungs- und Untersuchungsschemas einem der drei Syndrome zuteilen: posturales Syndrom (Kreuzschmerzen nach längeren monotonen belastenden Halteleistungen); Dysfunktionssyndrom (Schmerzauslösung in den verkürzten Strukturen der Bewegungssegmente der Lendenwirbelsäule am Ende der eingeschränkten Bewegungsamplitude) und das Derangementsyndrom. Als Derangement wird vorstellungsmäßig eine vorübergehend blockierte Verformbarkeitsstörung einer Bandscheibe bezeichnet. Allein eine zeitgerechte ungehinderte Verformung der Bandscheibe zwischen Scheiben- und Keilform ermöglicht freie und schmerzfreie Segmentbewegungen. Solche Formveränderungen setzen aber Materialbewegungen bzw. -verschiebungen innerhalb des Nucleus pulposus voraus. Störungen der Verschiebbarkeit des Bandscheibengewebes aufgrund degenerativer Veränderungen und nach einseitigen Achsenbelastungen ohne regelmäßige Bewegungen können zu plötzlichen Einklemmungserscheinungen mit schmerzhaftem Stop der beabsichtigten Bewegung führen. Die besondere und auch originäre Art der Testung und anschließenden Behandlungen dieses sog. Derangementsyndroms besteht in einer zehnmaligen langsamen Bewegung bis zum schmerzhaften Bewegungsende und unmittelbar zurück. Zieht sich unter diesen Testbewegungen der vorher typischerweise in das Gesäß oder Bein ausstrahlende Schmerz nach zentrallumbal zurück darf von einem Derangementsyndrom gesprochen werden. Es gilt allerdings aufgrund der Symmetrie bzw. Asymmetrie der Beschwerden der Ausstrahlungsweite und der schmerzhaft blockierten Richtung verschiedene Derangementtypen zu unterscheiden was indessen nicht immer leichtfällt. Eine solche relativ gut charakterisierte Syndromeinteilung mit dem Zwecke der Wahl der entsprechenden Therapieform eignet sich zur Überprüfung der Übereinstimmung der getroffenen Zuteilungen ... ___MH

Keyword(s): McKenzie- Klassifikationssystem - Kreuzschmerzen

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