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May 2024

Experimentelle Medizin - die Beiträge von Traube und Virchov

Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. 88(1) (1994) 69-75. 1994;

Abstract: Prof. Dr. H.-P. Schmiedebach Abteilung Geschichte der Medizin Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Als in den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts die naturwissenschaftliche Richtung in der Medizin immer mehr an Einfluß gewann rückte auch die experimentelle Forschung zunehmend in das Zentrum der ärztlichen Bemühungen um Vermehrung des Wissens vom Krankheitsgeschehen. Im Unterschied zu den hergebrachten medizinischen Versuchen die mehr qualitative Aspekte betrachteten war das moderne Experiment durch andere Charakteristika gekennzeichnet: 1. Der quantitative Aspekt stand im Vordergrund. 2. Einzelne ursächliche Faktoren wurden aus einem Bedingungsgefüge herausgenommen und als isolierte Faktoren untersucht. 3. Der experimentell-apparative Aufwand vergrößerte sich aus diesem Grund immens. 4. Graphische Darstellungen von Funktionszusammenhängen gewannen an Bedeutung ebenso wie mathematisch hergestellte Korrelationen. 5. Systematische Versuchsreihen wurden durch Kontrollversuche abgesichert. Der Weg hin zu einem solchermaßen gekennzeichneten modernen physiologischen Experiment war allerdings beschwerlich und von vielen Hindernissen begleitet. Noch 1827 ging Johannes Müller (1801-1858) von einem entschiedenen Gegensatz zwischen der "ungesuchten" Beobachtung und der "künstlich vorbereiteten" im Experiment aus und sprach gar von der "falschen Richtung der neueren Experimental-Physiologi. Auch das Bemühen von Magendie (1783-1855) den Weg des Experiments in der Pathologie zu beschreiten fand im deutschsprachigen Raum zunächst nur wenig Anklang. Diese Bestrebungen wurden stellenweise sogar als etwas Absurdes verspottet - wie Leyden mitteilt. Doch zahlreiche Ärzte aus der jüngeren Generation - damals im Alter um die 25 Jahre - wollten diesen Weg der Medizin zur angewandten Naturwissenschaft mit aller Entschiedenheit beschreiten. Zwei Vertreter dieser jüngeren Generation in Berlin waren Rudolf Virchow (1821-1902) und Ludwig Traube (1818 bis 1876). Beide haben Mitte der 40er Jahre fast übereinstimmende Äußerungen zur Einführung des Experimentes in die Pathologie gemacht. 1845 betonte Virchow daß die moderne naturwissenschaftliche Medizin Physik Chemie Physiologie und Anatomie in der Klinik anwenden müsse und die Erforschung von Krankheiten und der Arzneimittelwirkung durch das Tierexperiment vorzunehmen habe. Traube hat sich in der gleichen Zeit sehr ähnlich geäußert. Neben der "genausten Beobachtung an Krankenbett und Leichentisch" sei das... Stö_


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