Nierenzellkarzinome - Inzidenz Diagnostik und systemische Therapie im fortgeschrittenen Stadium

Journal/Book: Münch.med.Wschr. 136 (1994) 8 S.32/106-109/35. 1994;

Abstract: Med. Klinik III Klinikum Großhadern der Universität München GSF-Institute für Klinische und Experimentelle Hämatologie München Zusammenfassung Ausgangssituation: Nierenzellkarzinome treten vorwiegend in der zweiten Lebenshälfte auf. Männer sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Frauen. Ätiologisch spielen genetische Faktoren und exogene Noxen eine wesentliche Rolle. Richtungweisend für die Diagnose sind Hämaturie und Flankenschmerz. Häufig finden sich Zeichen paraneoplastischer Syndrome. Solange Nierenzellkarzinom-Metastasen chirurgisch angehbar sind sollten sie operativ entfernt werden. Diese Vorgehensweise ist nach wie vor die Therapie der Wahl. Systemische Therapie: Die Ergebnisse systemischer Behandlungsmaßnahmen sind unbefriedigend. Hormonelle Therapien z. B. mit Tamoxifen bedingen bei weniger als 10% der Patienten passagere Tumorrückbildungen. Zytostatika sind nur marginal wirksam; die günstigsten Behandlungsergebnisse werden mit Vinblastin erreicht. Die Remissionsquoten liegen unter 20%. Zytostatische Polychemotherapien führen zu keiner Effektivitätssteigerung. Die Gabe von Interferonen erreicht Remissionsquoten zwischen 15% und 30%. Eine Wirkungssteigerung scheint durch Kombination mit Vinblastin möglich. Interleukin-2 (IL-2) zeigt ähnliche Effektivität doch sind insbesondere bei Retransfusion ex vivo IL-2-stimulierter lymphokin-aktivierter Killerzellen (LAK-Zellen) und tumorinfiltrierender Lymphozyten (TIL) gravierende Nebenwirkungen möglich die letztlich die Hand eines erfahrenen Therapeuten erforderlich machen. Kombinationen von Interferonen mit Interleukin-2 sind weniger nebenwirkungsbeladen. Weitere klinische Untersuchungen müssen klären inwieweit neben der meßtechnischen Beeinflussung der Tumormasse das Befinden der Patienten durch die jeweilige Behandlung verbessert wird.

Keyword(s): Nierenzellkarzinom Inzidenz Diagnostik Behandlung (im fortgeschrittenen Stadium)

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