Herzinfarkt-Patienten ein Jahr nach dem Ereignis - Ergebnisse des bevölkerungsbezogenen Augsburger Herzinfarktregisters

Journal/Book: Münch.med.Wschr. 136 (1994) 3 S.29/33-38/34. 1994;

Abstract: H. Löwel1 M. Lewis1 U. Härtel2 A. Hörmann3 1MONICA Augsburg Herzinfarktregister der GSF Zentralklinikum Augsburg; 2GSF-Institut für Epidemiologie; 3GSF-Medis-Institut Oberschleißheim Zusammenfassung Der stationären Rehabilitation (AHB) nach Herzinfarkt (HI) wird in der Bundesrepublik Deutschland eine zentrale Bedeutung beigemessen ohne daß deren Inanspruchnahme und Effekte wissenschaftlich hinreichend untersucht wären. Berichtet wird über 1376 (1104 Männer 272 Frauen; Durchschnittsalter 60 Jahre) nach einem Jahr postalisch nachbefragte Infarkt-Patienten (Response 93%) aus der Region Augsburg. Die Beteiligung an einer AHB betrug 65% (Berufstätige 90%) an einer ambulanten Koronargruppe 20%; eine Bypass-Operation hatten 16% (Männer 18% Frauen 10%) der Patienten erhalten. Nach einem Jahr hatten 43% der vor dem Infarkt Berufstätigen die Arbeit wieder aufgenommen. Die Raucher-Prävalenz hatte sich von 37% auf 12% reduziert wobei AHB-Teilnehmer das Rauchen 1 3mal häufiger eingestellt haben als Patienten ohne AHB. Unabhängig von einer AHB-Teilnahme wird der aktuelle Gesundheitszustand von 20% als schlecht und von 25% als gut eingeschätzt. Als infarktverursachend werden die klassischen Risikofaktoren (Rauchen Übergewicht Diabetes mellitus Hypertonie) deutlich unterschätzt psychische Gründe eher überschätzt: Wegen des mit dem Alter steigenden Infarktrisikos und der gleichzeitig abnehmenden Berufstätigkeit sollte die AHB nach schwerem Infarkt zunehmend auf die Vermeidung der Pflegebedürftigkeit ausgerichtet werden.

Keyword(s): Herzinfarkt Anschlußheilbehandlung Nachuntersuchung

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