Ätiologie von primären Arthrosen gewichttragender Gelenke

Journal/Book: H u K 44 5-6/92. 1992;

Abstract: Professor Dr. med. Edward Senn München Die sekundären Arthrosen entstehen auf dem Boden von makroskopisch-röntgenologisch sichtbaren Inkongruenzen der Gelenkflächen oder von muskulär nicht kompensierten Instabilitäten. Eine gesondert zu betrachtende Gruppe von Arthrosen stellen die metabolisch bedingten dar wie sie beispielsweise im Rahmen der Alkaptonurie oder Hämochromatose entstehen. Arthrosen für die keine offensichtliche Ursache für den Beginn der pathogenetischen Prozesse eruiert werden kann werden als primär bezeichnet. Es fehlt in diesen Fällen eine wesentliche und ausgedehntere Knorpeldestruktion die als hinreichender Grund für die eigendynamische Entstehung einer Arthrose betrachtet werden könnte. Das Problem der Suche nach ätiologischen Faktoren der primären Arthrosen reduziert sich somit auf die schwierige Frage nach dem Ort und der Art der allerersten pathologischen und gleichzeitig pathogenetisch entscheidenden Veränderungen im Gelenk welche die Arthroseprozesse in Gang setzen. In der Vergangenheit vermutete man eine wohl genetisch bedingte Abnormität bzw. einen Defekt im Bau eines oder mehrerer der Strukturmoleküle welche am Aufbau der Faserelemente oder der Matrix des Knorpelgewebes beteiligt sind. Noch immer sucht man nach einem biochemischen Marker mit dem man die Minderwertigkeit des Knorpels hofft erfassen und identifizieren zu können. Der Entscheid ob eine bestimmte regelmäßig bei Arthrosen auffindbare biochemische Abnormität des Knorpels tatsächlich den ätiologischen Faktor und nicht bereits eine Folgeerscheinung der Pathogenese darstellt wird immer ein schwieriger sein(14). Die Annahme es liege eine primäre Schwäche des Knorpels vor ist bis heute nicht zwingend bewiesen worden; die Möglichkeit konnte bisher nämlich nicht ausgeschlossen werden daß die frühesten Knorpelschäden bereits eine Folge von noch früheren Veränderungen oder Störungen sind die außerhalb des primär gesunden Knorpelgewebes liegen. Je länger und genauer man ... hl

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