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May 2024

Dekontamination der Haut aus der Sicht experimenteller Ergebnisse

Journal/Book: Veröffentlichungen der Strahlenschutzkommission Band 18 Maßnahmen nach Kontamination der Haut mit radioaktiven Stoffen - Fischer Verlag 1992. 1992;

Abstract: Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Ludwig- Maximilians- Universität München München 1 Zusammenfassung Bei der Kontamination der Haut finden Prozesse statt die in ähnlicher Weise beim Eindringen von Arzneimitteln in die Haut ablaufen. Deshalb wird auch das Verhalten von radioaktiven Stoffen bei Hautkontakt im Fachgebiet der Pharmakologie der Haut dargestellt zumal beim Studium der Penneationskinetik von Arzneimitteln bevorzugt Methoden mit radioaktiven Tracem zur Anwendung kommen. Es wird beschrieben nach welchen Regeln Substanzen über die Hautoberfläche eindringen sich zwischen den Comeozyten (Hornzellen) in die tieferen Schichten der Hornschicht hinein ausbreiten und eine exponentiell mit der Hornschichttiefe abnehmende Konzentration entsteht. Die eingedrungenen Substanzen treten aus dem Lösungsmittel je nach ihrer relativen Löslichkeit in die Lipidphase der Hornschicht über. Die interzelluläre Lipidschicht im unteren Drittel der Hornschicht behindert die Penneation durch die Haut am meisten. Sie ist nicht bei jedem Menschen und in jeder Körperstelle gleich gut ausgebildet und wird durch häufige Waschmaßnahmen besonders durch die Anwendung von Seifen Syndets und Lösungsmitteln angegriffen. Je geringer der Lipidgehalt in diesem Bereich der Hornschicht ist desto stärker ist die natürliche Barrierefunktion gestört und desto höher kann die Penneation sein. Zur Messung der Penneation durch die Haut wurden tierexperimentelle Untersuchungen mit wässrigen radioaktiven Lösungen an Jungschweinen durchgeführt. Ein Teil der Stoffe dringt über die Follikel in den Körper weil dort die Hornschichtbarriere durchlässiger ist. Bei stark behaarter Haut ist auch die Depositionszahl durch zusätzlich in die Follikel eindringende Substanz höher. Bei Kontamination der Haut wird der überwiegende Teil der Aktivität in die Hornschicht aufgenommen ein geringer Teil gelangt in die Follikel und ein sehr geringer Teil in die tieferen Hautschichten. Die Dekontamination der Haut ist nur im Bereich der Hornschicht möglich. Beiden Maßnahmen ist zwischen einer Reinigung der Hornschicht und einer Entfernung kontaminierter Hornzellen zu unterscheiden. Die Anwendung von chemischen Dekontaminationsmitteln setzt eine genaue Kenntnis der chemischen Eigenschaften der kontaminierenden Substanzen und der chemischen Wirkung auf die Haut voraus. Am schwierigsten ist die Handinnenfläche zu dekontaminieren. Im ungünstigsten Fall blieben bei experimenteller Prüfung der Dekontamination etwa bis zu 50 % der in der Haut deponierten Aktivität zurück. Hautschutzmittel sollen die Kontamination und die damit verbundenen Folgen für die Haut reduzieren. Einige Präparate sollen eine beim Waschen entfernbare Schutzschicht auf der Haut schaffen die eine Deposition in der Hornschicht einschränkt.

Keyword(s): Haut


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