Verlauf der chronischen Hepatitis B bei Patienten unter Nierenersatztherapie: Vergleich zwischen Nierentransplantierten und Hämodialysepatienten

Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. 86 (1992) 377-381. 1992;

Abstract: Dr. sc. med. Rudolf Markus Infektionsklinik (Chefarzt: Prof. Dr. sc. med. R. Baumgarten) des Krankenhauses Prenzlauer Berg (Ärztlicher Leiter: Dr. med. E. Steinke) Zusammenfassung Mit dem Ziel der Verlaufseinschätzung der chronischen Hepatitis-B-Virusinfektion bei immuninsuffizienten Patienten unter Nierenersatztherapie wurde der Erkrankungsverlauf retrospektiv bei einer Gruppe von 20 chronischen Hämodialysepatienten mit einer Gruppe von 31 Patienten nach Nierentransplantation verglichen. Dabei zeigten 6 der Transplantierten (19 4 %) und 8 der Dialysepatienten (40 %) morphologisch Hinweise auf die Entwicklung einer chronisch-aggressiven Hepatitis oder Leberzirrhose obwohl der klinische und biochemische Verlauf überwiegend als blande einzuschätzen war. Als Ursache der Progression ist wahrscheinlich die hohe Viruskonzentration und ein möglicher direkt zytopathogener Effekt des Hepatitis-B-Virus bei Patienten mit Immundefizienz zu diskutieren. Als Schlußfolgerung ergibt sich daß HBsAg+ Dialysepatienten häufiger einen progredienten Verlauf der Lebererkrankung aufweisen als angenommen wurde offenbar sogar häufiger als HBsAg+ terminal niereninsuffiziente Patienten nach Nierentransplantation. HBsAg+ Patienten sollten deshalb nicht primär von einer Nierentransplantation ausgeschlossen werden. wt

Keyword(s): chronische Hepatitis B Nierentransplantation Hämodialysepatienten

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