Diättherapie bei Fettstoffwechselstörungen

Journal/Book: Heilbad & Kurort 44 (1992) 7-8 S.150-154. 1992;

Abstract: * Referat am 10. März 1992 anläßlich der Jahrestagung der Gütegemeinschaft Diätverpflegung e.V. in Bad Wildungen. Marie-Luise Kohnhorst Düsseldorf Kaum ein Bereich in der Diätetik steht in den letzten Jahren so sehr in der Diskussion wie die Diättherapie bei Fettstoffwechselstörungen. Auf sogenannten Konsensuskonferenzen werden Empfehlungen herausgegeben die unter dem Aspekt der Prävention strenge Maßstäbe an die Blutfettwerte der Gesamtbevölkerung anlegen. Diesem Ansatz steht das Ergebnis der sogenannten Non-Konsensuskonferenzen gegenüber. Höhere Blutfettwerte können vor allem bei Frauen nach der Meno-Pause unter Beachtung der klassischen Risikofaktoren toleriert werden. Diesen sich widersprechenden Aussagen folgen Pressemeldungen und Zeitschriftenanzeigen in Großformat die Pro- oder Contra-Argumente darstellen. Sie führen allgemein - insbesondere aber bei den Betroffenen - zwangsläufig zur Verunsicherung und Verwirrung. Was und wem soll der Patient glauben? Was setzen Diätassistentinnen und diätetisch geschulte Köch(e)innen in die Praxis um? Wer die dazu entsprechende Fachliteratur liest wird mit neuen Begriffen und anonym wirkenden Nomenklaturen konfrontiert (Abb. 1). Was bleibt für die Diättherapie von praktischer Bedeutung? Die an manchen Orten noch praktizierte Typisierung der Hyperlipoproteinämien nach Fredrickson (Tab. 1) hat für die Diättherapie kaum praktische Bedeutung. Sie dient dem Arzt zur Diagnosestellung sagt jedoch nichts über die Ursache und damit über die Beseitigung durch eventuelle Ernährungsmaßnahmen der erhöhten Blutfettwerte aus. Die Konzentrationen der verschiedenen Lipoproteine können sich untereinander innerhalb kürzester Zeit verschieben. So kann z. B. aus einem diagnostizierten sog. Typ II ein Typ III ein Typ IV und/oder ein Typ V werden und umgekehrt. Davon ausgenommen ist lediglich die familiär bedingte Hyperlipoproteinämie. . . .

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