Gesundheit und Krankheit

Journal/Book: Münch.med.Wschr. 134 (1992) 1/2 S.S.36/10-42/16. 1992;

Abstract: Nach einem Vortrag (8.11.1991) an der Universität Freiburg aus Anlaß der Gründung der "Gesellschaft der Freunde der Klinik für Tumorbiologie": Prof. Dr. phil. W. Frühwald Professor für Neuere Deutsche Literaturgeschichte Vorstand des Instituts für Deutsche Philologie Prorektor Ludwig-Maximilians-Universität München Zusammenfassung Die vorliegende Erörterung über den Zusammenhang von Medizin Literatur und Geisteswissenschaft macht deutlich wie sich die Medizin im 18. und 19. Jahrhundert aus einem anthropologisch und naturphilosophisch verstandenen Gesamtsystem von Erfahrungsbereichen des Menschen löste und zunehmend naturwissenschaftlich-experimentell ausgerichtet begann Expertentum auszudifferenzieren. Neben einem historischen Abriß werden die Gefahren dieser Entwicklung für die moderne Medizin skizziert. Wichtig wären heute: die Dialogfähigkeit über die Grenzen des eigenen Fachs hinaus die "Laisierung" unseres Wissens die Differenzierung zwischen wissenswertem und nicht wissenswertem Wissen die Anthropologisierung der Naturwissenschaften und die Ausbildung einer "Folgenethik" in allen Bereichen unseres Handelns.

Keyword(s): Medizin in der Literatur Anthropologisierung

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