Erkenntnisstand aus traditioneller Anwendung von Schwefel-Wässern

Journal/Book: In: M. BÜHRING u. F. H. KEMPER (Hrsg.): Naturheilverfahren - Grundlagen Methoden Nachweissituationen. Springer-Verlag Berlin - Heidelberg - New York - London - Paris - Tokyo - Hongkong - Barcelona - Budapest 1992 S. 02.06.2.. 1992;

Abstract: Bäder mit natürlichen schwefelwasserstoffhaltigen Heilwässern werden seit Jahrhunderten und an vielen Orten weltweit zur Behandlung von Hauterkrankungen und Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises genutzt. Von diesen traditionellen Indikationen sind die entzündlich-rheumatischen Erkrankungen und die degenerativen Gelenkleiden sowohl bei Anwendung von gasförmig gelöstem Schwefel als auch von kolloidal gelöstem Schwefel durch moderne Therapiestudien gut belegt (s.a. Methodik-Gutachten). Für den gelösten Schwefel sind darüber hinaus die immunologischen Wirkungsmechanismen experimentell nachgewiesen. Schließlich sind in den Handbüchern der Balneologie in guter Übereinstimmung Erfahrungen beschrieben die für eine reaktive Stimulation von Abwehrprozessen im Rahmen adaptiver Umstellungen sprechen wobei Schwefelbäder im Vergleich zu anderen Mineralbädern zu den stärksten Begleiterscheinungen durch das Einatmen größerer Mengen von Schwefelwasserstoff treten erfahrungsgemäß nicht auf. Bei Anwendung medizinischer Badezusätze mit Alkalisulfiden oder elementarem Schwefel sind toxische Begleitreaktionen prinzipiell ausgeschlossen. Somit können die rheumatischen Indikationen als ausreichend belegt angesehen werden (vgl. Kommission B8 des BGA). Für die weiter angegebenen lndikationen der Schwefelbäder (chronische schuppende und entzündliche Hauterkrankungen sowie chronisch-entzündliche Erkrankungen der oberen Luftwege) liegen ebenfalls klinische Erfahrungen und pathopysiologische Erklärungsmodelle vor. Bei den geringen Risiken dieser Behandlungsform besitzen diese Indikationen trotz des Fehlens kontrollierter Studien auch heute noch ihre Berechtigung. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen daß im Frühjahr 1992 FDA-Monographien (USA) über die Anwendung von Schwefel-Wässern bei Akne seborrhoischer Dermatitis und Psoriasis vorgelegt wurden. . . .

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