Stellenwert der Kur im Gesundheitswesen

Journal/Book: Die Heilkunst 11/91. 1991;

Abstract: Zusammenfassung: In den letzten Jahrzehnten ist eine stetige Zunahme der chronischen Zivilisationskrankheiten festzustellen. Die Frage welche Therapieform für das veränderte Krankheitsgeschehen die bessere sei hat das Lager der Ärzte lange Zeit in zwei Lager gespalten in Befürworter und Gegner der Kur. Aber auch auf dem Kursektor ist man sich nicht einig. So halten sich vor allem Chefärzte von Kurkliniken im Verhältnis zu den anderen Kurärzten für höherrangige "Rehabilitationsmediziner". Dazu folgendes: - Die Kur stellt eine besondere Therapieform dar - Prävention und Rehabilitation stellen ein Behandlungsziel dar und zwar von Rehabilitationsklinik Kurklinik und freier Badekur. Über den Stellenwert der Kur im Rahmen der Sozialgesetzgebung entscheiden primär Politiker. Und da vor allem höherrangige Politiker regelmäßig zur Kur gehen hat sie bei ihnen einen hohen Stellenwert - sollte man meinen. In Wirklichkeit hat die Kur dort aber keine Lobby. Bis auf wenige offizielle Anlässe wie Bädertage ist die Kur auch bei Sozialpolitikern lediglich ein Randthema. Mit Schuld daran trägt auch das Unvermögen des die Kur tragenden Deutschen Bäderverbandes sich entsprechend zu profilieren. Der Stellenwert der Kur bei den Ärzten mit die wichtigsten Partner ist - auch heute noch - sehr unterschiedlich. So äußerte sich einmal einer ihrer prominenten Vertreter wie folgt: "Sie gehen als eingebildete Kranke zu einer Kur die nicht nötig ist als ausgebildete Kranke kommen sie zurück von einer Kur die keinen Erfolg brachte". Auf dem Deutschen Ärztetag 1980 in Berlin wurde aber der Kurmedizin von der Bundesärztekammer nunmehr offiziell bescheinigt eine ernstzunehmende Medizin- und Therapieform zu sein. Den Durchbruch bei den Hochschullehrern schaffte eine neue Kurvariante die Anschlußheilbehandlung nach Herzinfarkten anderen schweren Erkrankungen und großen operativen Eingriffen. Der wichtigste Partner der ...

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