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May 2024

Epilepsie und Schwangerschaft

Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 12/ 1991; S. 177/ 33 - 178/ 34; (133 Jg.). 1991;

Abstract: Priv.-Doz. Dr. med. R Steldinger I. Frauenklinik der Universität München Die Epilepsie ist die häufigste therapiebedürftige neurologische Erkrankung in der Schwangerschaft. Die Prävalenz von Epilepsie bei schwangeren Frauen beträgt 5-8 auf 1000 Schwangerschaften [2] Generalisierte Krampfanfälle anderer Ursache wie z. B. im Rahmen einer Eklampsie sind viel seltener als die bei genuiner Epilepsie müssen aber differentialdiagnostisch immer abgeklärt werden. Die Fortführung der medikamentösen Anfallsprophylaxe während der Schwangerschaft ist unumstritten. Allerdings konnte trotz jahrzehntelanger Erfahrung mit Antiepileptika das Risiko für ein Kind bei intrauteriner Exposition mit einem bestimmten Antiepileptikum nicht eindeutig bestimmt werden. Deshalb wurden in den vergangenen 15 Jahren weltweit sieben prospektive Studien zu diesem Problem durchgeführt - von diesen allerdings nur drei mit parallelen Kontrollen und davon nur eine mit zusätzlichen Referenzkollektiven (Berlin). Epilepsieverlauf In etwa der Hälfte der Fälle kommt es während einer Schwangerschaft zu keiner Veränderung der Anfallsfrequenz (Grand-mal-Anfälle); in je etwa einem Viertel der Fälle steigt oder fällt die Anfallsfrequenz. Bei den Patienten mit steigender Anfallsfrequenz fand Schmidt [4] zu zwei Dritteln eine sog. Non-Compliance oder Schlafentzug als Ursache. Als weitere Faktoren werden pharmakokinetische Veränderungen in der Schwangerschaft diskutiert: - Abfall der Plasmakonzentrationen von Antiepileptika durch verminderte intestinale Resorption; - Zunahme des Verteilungsvolumens; - Veränderung der Proteinbindung durch relativen Abfall von Albumin; - beschleunigter Turn-over in der Metabolisierung der Medikamente durch Anstieg der hepatischen und renalen Clearance. Schwangerschaftsverlauf Es gibt potentielle Abortus-Risiken oder Gefahren für die Fetalentwicklung durch Grand-mal-Anfälle die allerdings in prospektiven Studien bisher nicht bestätigt wurden. Grand-mal-Anfälle unter der Geburt können zu einer kurzfristigen fetalen Bradykardie führen. Diese seltenen Situationen wurden bisher zweimal aus Helsinki [5] und fünfmal aus Berlin [6] berichtet. Aus kindlicher Indikation heraus wurde zur Sicherheit meistens die Geburt durch Sectio eingeleitet obwohl die fetale Gefährdung nur passager war. Ansonsten fanden weder die Helsinki-Gruppe noch die Berliner Gruppe eine Beziehung von Grand-mal-Anfällen während der Schwangerschaft zu irgendeiner geburtshilflichen Komplikation. ... ab

Keyword(s): C10 - G8 Epilepsie - Schwangerschaft


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