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May 2024

Qualität und Verbindlichkeit des klinisch-chemischen Befundes

Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 9/ 1991; S. 117/ 43 - 118/ 44; (133 Jg.). 1991;

Abstract: Prof. Dr. med. D. Seidel Institut für Klinische Chemie Klinikum Großhadern München Die klinische Chemie als ein bedeutender Bestandteil der Laboratoriumsmedizin ist Bindeglied zwischen naturwissenschaftlicher und klinischer Medizin. Sie ist ohne Zweifel eine klinische auf eine praktische Handlung hin ausgerichtete Disziplin; dennoch ist ihre Aussage naturwissenschaftlich kontrolliert und nachprüfbar und daher besteht zumindest formal die Voraussetzung für Qualitätssicherung und Verbindlichkeit. Da unter bestimmten Umständen die Verbindlichkeit einer wissenschaftlichen Aussage die Freiheit und das Ermessen eines Handelnden also auch die des ärztlich Tätigen einschränken kann ist es nur zu verständlich daß die Frage nach der Verbindlichkeit einer medizinischen Kenntnis gestellt wird seit es die Heilkunde gibt. Als scheinbar wichtiges Gegenargument wird gerne die Kraft und die Gewißheit der ärztlichen Erfahrung angeführt. Hier besteht aber die Gefahr daß die unterschiedliche Erfahrung und die unterschiedlichen Fähigkeiten einzelner Ärzte leicht überschätzt werden und daß die heute mögliche Zuverlässigkeit eines mit naturwissenschaftlicher Präzision erhobenen Befundes in der Konsequenz unterschätzt wird. Dennoch ist der von Naunyn geprägte so oft zitierte Gedanke "die Medizin wird Naturwissenschaft sein oder sie wird nicht sein" ohne Einschränkung so nicht richtig. Medizin heute - eine Gratwanderung? Es ist sicher mehr als ein Schönheitsfehler wenn heute viele Ärzte vor allem die objektiv meßbaren Befunde werten und weniger die psychosozialen Faktoren oder die Deutungen des Patienten selbst von seiner Krankheit. Die Laboratoriumsmedizin mag dieses Vorgehen stützen ohne daß dies ihr Ziel sein kann. Wichtig bleibt in jedem individuellen Fall die Grenze und die Sicherheit der jeweiligen Aussage zu erkennen und zu werten. Dies setzt aber ein solides naturwissenschaftliches Wissen und ebenso eine ausreichende klinische Erfahrung voraus - beides untrennbare Kennzeichen des guten Arztes. Die Qualität des Untersuchers fließt also untrennbar in die Qualität des Befundes mit ein. Dies gilt für alle Bereiche der klinischen Medizin und somit auch für die Laboratoriumsmedizin woraus sich direkt ihre Verbindlichkeit und die Verantwortung des Laborarztes gegenüber dem Patienten ableitet. ... ab

Keyword(s): E1 H1 Chemie klinische


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