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May 2024

Heilung durch Wandlung; Schritte zu einem ganzheitlichen Leben

Journal/Book: Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 3/91 32. Jahrg. S. 175-180. 1991;

Abstract: Pfarrer Walter Schmidt Arbeitsstelle für Weltanschauungsfragen der evangelischen Landeskirche in Württemberg Stuttgart A. Der Heilungsauftrag des ganzheitlichen Glaubens Als der evangelische Theologe und Philosoph Paul Tillich im Jahre 1955 Theologiestudenten aus dem New Yorker Unions Seminary in die praktische Tätigkeit - also ins Pfarramt - entließ hielt er eine bemerkenswerte Rede: Er erinnerte die angehenden Seelsorger nicht an ihre Aufgabe der Wortverkündigung oder der Sakramentsverwaltung sondern erklärte ihnen ihr Hauptauftrag sei (nach Matthäus 10 8) "Kranke zu heilen und Dämonen auszutreiben". Er versicherte ihnen: "Wir können zu einem Werkzeug der göttlichen Kraft werden durch das andere geheilt werden. Sich zu einem solchen Werkzeug zu machen ist eine erste Aufgabe des Dieners der Religion und vielleicht seine schwerste." Der akademische Lehrer Tillich verwies seine Schüler auf diese ungewohnte Weise an eine fast vergessene Überlieferung die ursprünglich einmal im Mittelpunkt der biblischen Botschaft gestanden in der Geschichte der christlichen Kirche mit der Zeit aber ihre Bedeutung eingebüßt hat. Die einseitige Betonung des Wortes - und damit der Predigt - im Protestantismus und die dem Humanismus entstammende Vorliebe für verstandesmäßige Belehrungen ließen das Wissen vom Heilungsauftrag mehr und mehr in den Hintergrund treten. Auch einige Ausleger des Neuen Testamentes betonen diese Entwicklung habe nicht erst nach der Reformation eingesetzt sondern sei bereits in der frühen christlichen Kirche festzustellen; denn ursprünglich sei in den Urgemeinden dem Heilungsauftrag Vorrang vor der Verkündigung zugekommen. Wie dem auch sei: Tillich jedenfalls knüpft an diese Tradition wieder an und diagnostiziert ein kirchliches Defizit in der Gegenwart. Er sagt: "Das ungeheure Anwachsen der seelischen Störungen auf protestantischem Boden ist wenigstens teilweise durch die legalistische (gesetzliche) Verzerrung der protestantischen Botschaft bedingt." Bei seiner Kritik hat Tillich vor allem amerikanische Verhältnisse vor Augen. Er bemängelt daß "zur Last des Moralgesetzes auch die Bürde des Lehrgesetzes gekommen sei". Beides steht jedoch im Widerspruch zu den Absichten Jesu. Aber nun bemerkt der Wissenschaftler im Einfluß der Tiefenpsychologie auf die Theologie eine entscheidende Entwicklung die vor allem das Bild vom Menschen betrifft. ... wt


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