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May 2024

Klinisches Ökologie-Syndrom ("Öko-Syndrom") Polysomatische Beschwerden bei vermuteter Allergie gegen Umweltschadstoffe

Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 5/ 1991; S. 50/ 38 - 55/ 47; (133 Jg.). 1991;

Abstract: Prof. Dr. med. Dr. phil. J. Ring Universitäts-Hautklinik (Direktor: Prof. Dr. Dr. J. Ring) Hamburg Zusammenfassung Der praktisch tätige Allergologe sieht sich in den letzten Jahren zunehmend mit Patienten konfrontiert die glauben an einer Allergie gegen Umweltschadstoffe zu leiden ohne daß diese mittels klassischer Testverfahren insbesondere unter plazebokontrollierten Bedingungen erfaßbar wäre. Die Patienten leiden erheblich unter einer Vielzahl von vorwiegend subjektiven Beschwerden an verschiedenen Organsystemen. Eine psychosomatische Überlagerung ist augenfällig wird aber von den Patienten zunächst hartnäckig abgewiesen. Bei 30 Patienten (20 Frauen 10 Männern) mit diesem polysomatischen Beschwerdekomplex wurden ausgedehnte allergologische Untersuchungen durchgeführt einschließlich plazebokontrollierter oraler Provokationstestung mit Nahrungsmitteln und Nahrungsmittel-Zusatzstoffen sowie psychosomatischer Untersuchung. Dabei fand sich bei starker Überlappung im einzelnen folgende Verteilung von pathophysiologisch vordringlich relevanten Diagnosen: psychosomatische Erkrankung (47%) allergische bzw. pseudo-allergische Überempfindlichkeit (33%) endogene Psychose (10%) Fokal-Infekt (7%) und Rentenbegehren (3%). Aus den Ergebnissen folgt daß diese sehr schwierigen Patienten den vollen Einsatz eines erfahrenen Allergologen in interdisziplinärer Kooperation benötigen. Mit allen Mitteln einschließlich plazebokontrollierter Provokationstestung müssen somatische Überempfindlichkeitsreaktionen ausgeschlossen werden bevor eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Psychosomatiker in die Wege geleitet werden kann. Clinical Ecology Syndrome ("Eco-syndrome"): Polysomatic Complaints and Subjective Feeling of "Allergy against Environmental Noxious Agents": An increasing number of patients suffering from polysomatic complaints with subjective feeling of "allergy against environmental noxious agents" is seen by the practising allergologist. Although often clearly evident at the first consultation the patients usually deny psychosomatic interactions. 30 patients (20 female 10 male) with this syndrome underwent an intensive allergological examination including placebo-controlled oral challenge tests with foods and food additives. In addition a psychosomatic examination was carried out. Although there was considerable overlap between various diagnoses the following list of most important pathophysiological conditions was established: psychosomatic disorder (47%) allergy or pseudo-allergy (33%) endogenous psychosis (10%) focal infection (7%) and pension neurosis (3%). It is concluded from these data that these very difficult patients need the full efforts of an experienced allergologist in interdisciplinary cooperation. With all means - including placebo-controlled provocation tests - possible allergies or pseudo-allergies have to be excluded before a successful cooperation with an experienced psychiatrist or psychologist can be started. ab

Keyword(s): G2 - D5 Allergie Öko-Syndrom - Umweltschadstoffe


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