Die neue Kur- aus Sicht der Rentenversicherungsträger

Journal/Book: Heilbad & Kurort 43 (1991) 6 S.126-130. 1991;

Abstract: Dr. med. h. c. Wilhelm Riehemann Erster Direktor der Landesversicherungsanstalt Westfalen Münster Die Welt in der wir leben wandelt sich solange es sie gibt. Gerade die letzten Jahre stellen dies eindrucksvoll unter Beweis die letzten beiden Jahre in der Bundesrepublik Deutschland in besonderer Weise. Auch die Kur unterliegt einem ständigen Wandel. Aber dieser Wandel hat sich natürlich nicht atemberaubend schnell und so abrupt vollzogen. Die neue Kur von der auf dieser Tagung die Rede ist d. h. die moderne Kurortrehabilitation der 90er Jahre die wir Rentenversicher-ungsträger durchführen ist keine andere Kur als die bisherige sondern lediglich den heutigen Vorstellungen der Akut-und Rehabili-tationsmedizin angepaßt. Sie ist nicht mehr mit "Opas Badekur" zu vergleichen. Noch vor einigen Jahren bestand die Kur überwiegend daraus Bäder zu nehmen und Wässerchen zu trinken. Man wollte sich ausruhen Kurpark und Kurmusik genießen entspannen erholen von der Arbeit. All das ist heute auch noch Inhalt der Kur. Ich fände es schade wenn es anders wäre und wehre mich vehement dagegen wenn Leute fordern daß all dies entfallen sollte. Aber Bädernehmen und Wassertrinken und Kurpark und Kurmusik und -theater - Bamberger Symphoniker ebenso wie das Tegernseer Bauerntheater - kurzum das Air und Flair der Kur darf nicht alles sein ist nur ein Teil des Ganzen. Nach Schweregrad der Erkrankung des Patienten sind in der Kur andere Schwerpunkte zu setzen. Die Kur ist die dritte Säule der medizinischen Versorgung wobei ich mir wünsche daß die Ärzte auch davon überzeugt wären. Deshalb fordern wir Rentenversicherungsträger heute die aktive die ganzheitliche Kur die den ganzen Menschen fordert. Der heutige Mensch in der Rehabilitationsmaßnahme soll nicht nur passiv etwas mit sich geschehen lassen. . . .

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