Familienstand und Überleben nach Herzinfarkt Ergebnisse des MONICA-Augsburg-Herzinfarktregisters

Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 30/ 1991; S. 464/ 36 - 468/ 42; (133 Jg.). 1991;

Abstract: Dr. Ursula Härtel MPH (Master of Public Health) GSF-Institut für Epidemiologie Neuherberg Zusammenfassung Auf der Basis von Daten des Augsburger Herzinfarktregisters wurde der Zusammenhang zwischen dem Familienstand und der Letalität nach akutem Herzinfarkt untersucht. Die Studienpopulation umfaßte 2265 Männer und 835 Frauen im Alter zwischen 25 und 74 Jahren aus der Stadt Augsburg und den Landkreisen Augsburg und Aichach-Friedberg die im Studienzeitraum Oktober 1984 bis Dezember 1988 einen Herzinfarkt erlitten. Die Erfassung der Herzinfarktfälle in der genannten Studienregion war praktisch vollständig. Sie lag bei 98% der Krankenhausfälle und bei 96% der koronaren Todesfälle die außerhalb eines Krankenhauses verstarben. Mit Hilfe von bivariaten und multivariaten Analysen wurde der Einfluß des Familienstandes auf die 24-Stunden- und auf die 28-Tage-Letalität untersucht. Die Ergebnisse zeigten zunächst daß 36% der Männer (n = 811 ) und 43% der Frauen (n = 359) innerhalb von 24 Stunden nach dem Auftreten akuter Symptome verstarben. Von den 811 Männern verstarben 64% außerhalb eines Krankenhauses und von den 359 Frauen 61%. Schließt man diejenigen Männer ein die außerhalb eines Krankenhauses verstarben betrug das nach Alter und relevanten Vorerkrankungen (wie Angina pectoris Diabetes früherer Infarkt) standardisierte relative 24-Stunden-Sterberisiko von ledigen Männern 1 92 ( p = 0 005) im Vergleich zu verheirateten und für verwitwete oder geschiedene Männer 1 44 (p = 0 03) verglichen mit verheirateten. Nach Aufnahme in ein Krankenhaus war das relative 24-Stunden- und das 28-Tage-Sterberisiko von verwitweten oder geschiedenen Männern statistisch nicht mehr signifikant erhöht blieb jedoch bei ledigen Männern erhalten. Im Gegensatz zu den Männern hatten verwitwete oder geschiedene Frauen ein geringeres 24-Stunden-Sterberisiko als verheiratete Frauen (RR = 0 73) das statistisch aber nur "grenzwertig signifikant" war (p = 0 06). Insgesamt war festzustellen daß der Familienstand auch unabhängig von den bekannten medizinischen Risikofaktoren einen signifikanten Einfluß auf die Letalität nach akutem Herzinfarkt hatte. Dieser Einfluß war bei Männern stärker als bei Frauen. Marital Status And Survival After Acute Myocardial Infarction. Results of the MONICA Augsburg Myocardial Infarction Register: This study examined the association between marital status and case-fatality after acute myocardial infarction (MI) using data of the population-based Myocardial Infarction Register in Augsburg West Germany. The study population comprised 2265 men and 835 women aged 25-74 who experienced an acute MI during the study period of October 1984 to December 1988. Applying descriptive and multivariable analysis techniques the effect of various marital status categories an the 24-hour and 28-day case-fatality was estimated. The findings showed that 36% of the men (n = 811) and 43% of the women (n = 359) died within 24 hours after the onset of acute coronary symptoms. Of the 811 men 64% died before reaching a hospital and of the 359 women 61 % died outside the hospital. After adjusting for age previous angina pectoris history of MI hypertension and diabetes it was found that single men had a two-fold higher risk (RR 1 92) than married men to die within 24-hours after an acute attack (p = 0 005). The relative risk of widowed and divorced men was also statistically significant increased compared to married men (RR 1 44; p = 0 03). In contrast to the men widowed or divorced women had a lower 24-hour case-fatality when compared to married women though this finding was of borderline significance (RR 0 73; p = 0 06). It is concluded that marital status has an important impact on survival after an acute MI which is independent of medical-biological risk factors. ab

Keyword(s): C14 - F1 I1 N1 Myokardinfarkt - Familienstand Verheiratetsein

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