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May 2024

Chronifizierte Depression

Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 49/ 1991; S. 749/ 33 - 750/ 34; (133 Jg.). 1991;

Abstract: Prof. Dr. med. H. Heimann (em. Direktor) Psychiatrische Universitätsklinik Tübingen Die weitverbreitete Ansicht daß Depressionen im allgemeinen auch spontan abheilen und nicht zu chronischen Krankheitszuständen führen ist ein Irrtum. Die Behandlung mit Antidepressiva die in 60 bis 80% der Fälle wirksam sind hat das Problem der Chronifizierung depressiver Zustände erst eigentlich ins Zentrum der neueren Forschungsbemühungen gebracht. Es stellen sich nicht nur für den psychiatrischen Spezialisten sondern für den niedergelassenen Arzt im allgemeinen folgende Fragen: Wie häufig kommt es bei depressiven Zuständen zu einem chronischen Verlauf? Welches ist das klinische Erscheinungsbild chronischer Depressionen? Welche Faktoren führen zur Chronifizierung? Welche therapeutischen Maßnahmen haben Aussicht auf eine wirksame Beeinflussung solcher Zustände? Ausgangsproblematik Nach neueren Studien sind 15 bis 20% der depressiv Kranken die erstmals untersucht werden Kandidaten für einen chronischen Verlauf. Nimmt man eine kumulative Häufigkeit als Maßstab sind es sogar 30%. Diese Patienten wechseln häufig den Arzt oder die Psychotherapeuten verschiedenster methodischer Ausrichtung; sie suchen zwar die Behandlung halten jedoch Behandlungsvorschläge oft nicht durch und zeigen bei aller Klagsamkeit auf therapeutische Vorschläge eine negativistische Einstellung. Häufig werden sie nicht als im eigentlichen Sinne depressiv erkannt weil sie unbestimmte somatische Beschwerden vortragen und erst eine vertiefte Untersuchung den depressiven Kern der Erkrankung erkennen läßt. Aber auch dort wo die Depression erkannt und zunächst mit Antidepressiva behandelt wird stellt der Arzt eine Therapieresistenz fest d.h. auch eine konsequente Behandlung mit mehreren Antidepressiva nacheinander in ausreichender Dosierung und über zwei bis drei Wochen ändert an dem Zustand des Patienten nichts Wesentliches. Die Hoffnungslosigkeit überträgt sich dann vom Patienten auf den Arzt der in seiner Hilflosigkeit diesem chronischen Leiden gegenüber mit verschiedensten Medikamentenkombinationen (Neuroleptika Benzodiazepinen etc.) zu behandeln versucht ohne daß eine deutliche Besserung der Situation eintritt. Häufig spürt der Arzt dann im Patienten einen erheblichen Widerstand ja eine gewisse aggressive Note im Verhalten die ausdrückt daß der Patient ja immer schon gewußt hat daß man ihm nicht helfen kann. ... ab

Keyword(s): F3 Depression (chronische)


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