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May 2024

Pruritus und Cholestase

Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. 85 (1991/Heft 15) 695-696. 1991;

Abstract: OMR Prof. Dr. sc. med. Renate Baumgarten Infektionsklinik Städtisches Krankenhaus Prenzlauer Berg Berlin Quälender Juckreiz ist ein häufiges Symptom bei Patienten mit chronischer Cholestase. Obwohl die Pathogenese des Pruritus nicht genau bekannt ist geht man davon aus daß ein ursächlicher Zusammenhang zur Retention von Gallensalzen in der Haut besteht. Eine Vielzahl von Maßnahmen wird mit unterschiedlicher Erfolgsrate therapeutisch gegen den Pruritus eingesetzt: Cholestyramin Phenobarbital Rifampicin Phototherapie Plasmapherese H1-Blocker Naloxon Androgene Lidocain und Ursodeoxycholsäure. Cholestyramin ist ein Ionenaustauscher der die Gallensalze im Dünndarm bindet und damit ihre Absorption behindert. In Abhängigkeit von den Gallensalzen erhöht es den Gallefluß und damit die Clearance der Gallensalze. Die therapeutische Effizienz dieses Therapieprinzips stützt die Hypothese daß die Ursache des Pruritus die kutane Gallensalzspeicherung ist. Diese Hypothese ist damit jedoch keineswegs gesichert da die Linderung des Juckreizes durchaus auch durch eine Absorptionsbehinderung anderer pruritogener Substanzen aus dem Darm zustande kommen kann. Cholestyramin lindert auch den Juckreiz bei anderen nichtcholestatischen Erkrankungen wie z. B. bei der Urämie und der Polycythämia vera. Diese Tatsache macht die Annahme wahrscheinlich daß auch andere pruritogene Substanzen als Gallensalze ursächlich für den Juckreiz bei Icterus in Frage kommen. Cholestyramin wird oral initial in einer Dosis von 12 g/d vor den Mahlzeiten verabfolgt. Die morgendliche Dosis soll das Doppelte der übrigen betragen da die Gallenblase morgens gefüllt ist und sich nach dem Frühstück entleert. Cholestyramin wird zur Geschmackskorrektur in Fruchtsäften verabfolgt. Die Besserung des Juckreizes tritt nach 3-4 Tagen ein. Häufigste Nebenwirkungen sind Verstopfungen und abdominelle Beschwerden. Eine Dosiserhöhung führt nicht zu einer verbesserten therapeutischen Effizienz. Wird Cholestyramin in einer Dosis von 16 g/d und mehr verabfolgt löst es ein Fettmalabsorptionssyndrom aus. Phenobarbital beeinflußt den Juckreiz über die intrahepatische mikrosomale Enzyminduktion. Die Dosis der initialen 4 Tage soll 3 mg/kg Körpergewicht betragen. Die Erhaltungsdosis wird mit 50-100 mg/d angegeben und soll vor dem Schlafengehen verabfolgt werden. Die längerfristige Anwendung verursacht schwere Schlafstörungen. Im Zusammenhang mit der Phenobarbitaltherapie wird über eine Verschlechterung der Osteopathie bei chronischer ... Stö_


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