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May 2024

Infektionskrankheiten im hohen Lebensalter

Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. 85 (1991/Heft 11) 499-500. 1991;

Abstract: OMR Prof. Dr. sc. med. Renate Baumgarten Infektionsklinik des Städtischen Krankenhauses Prenzlauer Berg Berlin Die erhöhte Empfänglichkeit für virale und bakterielle Infektionen im hohen Lebensalter ist eine bekannte klinische Erfahrung. Weit weniger Beachtung hat jedoch bisher die Tatsache gefunden daß das klinische Bild vieler Erkrankungen von den bekannten Verläufen im jüngsten und mittleren Lebensalter in einem Ausmaß abweicht das diagnostische Interpretationen erheblich erschweren kann. Beispielhaft sollen dafür die subakute infektiöse Endokarditis die Lungentuberkulose und die Mycoplasma-Pneumonien genannt werden. Während in den 60er Jahren das mittlere Lebensalter der Endokarditis-Patienten bei 50-54 Jahren lag ist die Mehrzahl der Erkrankten heute 60-80 Jahre alt. Prädisponierende Organveränderungen für die subakute Endokarditis sind arteriosklerotische Klappenveränderungen wobei die Veränderungen an der Aortenklappe dominieren. Dominierendes Symptom der Endokarditis im hohen Lebensalter ist das Fieber. Da mit zunehmendem Lebensalter die Fieberreaktion abnimmt verlaufen Endokarditiden im hohen Lebensalter häufig subfebril oder ohne Erhöhung der Körpertemperatur. Negative Blutkulturen findet man weit häufiger als im jüngeren Lebensalter. Die verzögerte Erregerdissemination die auch im Zusammenhang mit dem veränderten Verhalten der Körpertemperatur gesehen werden muß macht eine hohe Frequenz von Untersuchungen erforderlich bis ein Erregernachweis gelingt. Obwohl die Tuberkulose nach wie vor eine Infektionskrankheit mit geringer Inzidenz ist sollte die steigende Anzahl nicht oder zu spät erkannter Infektionen nicht unerwähnt bleiben. Ursache dafür ist nicht der Mangel an klinischer Erfahrung der jeder seltenen Erkrankung anlastet sondern der Wandel der klinischen Erscheinungen. Die klassische Lokalisation der tuberkulösen Infiltrate im Bereich der Oberlappen wird im höheren Lebensalter zunehmend durch Befall der Unterlappen und des rechten Mittellappens ersetzt. Die Tuberkulin-Reaktion ist bei erhaltener Reaktivität gegen andere Antigene z. B. bei intradermaler Injektion von Candida- oder Streptokokkenantigen meist negativ. Die Tuberkulinreaktionen werden 3-4 Monate nach einer spezifischen Therapie wieder positiv. Die Mycoplasmen-Pneumonie galt bisher als eine Infektionskrankheit des jüngeren Lebensalters die häufig in Abhängigkeit vom klinischen Verlauf keiner antibiotischen Therapie bedurfte. Klassischer Manifestationsort in der Lunge war der rechte Mittellappen. Temperaturen über 39°C waren eher die Ausnahme als die Regel. Während der letzten 2 Jahrzehnte ist die ... Stö_


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