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May 2024

Melatonin und chronobiologische Aspekte von Krebs

Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 8/ 1991; S. 113/ 49 - 116/ 54; (133 Jg.). 1991;

Abstract: Dr. rer. nat. Hella Bartsch Sektion für Klinische Pharmakologie in Gynäkologie und Geburtshilfe Universitäts-Frauenklinik Tübingen Wir fangen gerade erst an die biologische Zeitstruktur des Menschen in ihren Grundzügen zu verstehen. In dieser Serie erläuterten - unter Federführung von E. Haen München - Experten verschiedener Disziplinen sowohl die Grundlagen der Chronobiologie als auch Aspekte die heute bereits für die praktische ärztliche Tätigkeit Bedeutung in Diagnostik und Therapie erlangt haben. In der letzten Folge geht es um mögliche Zusammenhänge zwischen Krebserkrankungen und dem in ausgeprägter zirkadianer Rhythmik gebildeten Epiphysenhormon Melatonin. Kaum ein Organ demonstriert so stark die Bedeutung rhythmischer Vorgänge wie die Epiphyse (Zirbeldrüse). Ihr Hormon Melatonin sowie noch nicht identifizierte biologisch aktive Substanzen zeigen zirkadiane und zirkannuale Rhythmen in ihrer Biosynthese und in ihrer Aktivität auf die Zielorgane. Dies gilt auch für ihre Beziehung zum Krebs. Rhythmische Melatoninproduktion Die Epiphyse befindet sich beim Menschen an der hinteren Wand des dritten Ventrikels etwa im geometrischen Zentrum des Gehirns [33]. Sie produziert in einem sehr ausgeprägten Tag-Nacht-Rhythmus das Hormon Melatonin [23]. Verantwortlich dafür ist das Schrittmacherenzym der Melatoninbiosynthese (N-Acetyl-Transferase NAT) das durch -adrenerge Innervation induziert wird. Die hierfür verantwortlichen Nervenfasern erreichen die Pinealozyten ausgehend vom suprachiasmatischen Nucleus (SCN) über das obere Halsganglion. Der Oszillator im SCN schlägt mit einer Taktfrequenz von etwa 25 Stunden und wird auf die umgebenden Beleuchtungsbedingungen synchronisiert indem er bei Lichtwahrnehmung der Retina gehemmt wird. Somit dient Melatonin dem Organismus als chemisches Signal für die 24-Stunden-Rhythmik. Wirkung des Melatonin auf Endokrinium und Immunsystem Einer der Hauptzielorte für die Melatoninwirkung ist das Gehirn selbst wobei besonders der Hypothalamus hervorzuheben ist [15]. Die neuroendokrine Wirkung erfolgt wahrscheinlich primär über hypothalamische Kerne die Hormone wie z.B. LHRH (Gonadotropin-Releasing-Hormon) TRH (Thyreotropin-Releasing-Hormon) CRF (Kortikotropin-Releasing-Faktor) produzieren und dadurch die Hormonausschüttung der Adenohypophyse regulieren. Melatonin moduliert weiterhin die Prolaktinfreisetzung aus der Adenohypophyse [17] wodurch beispielsweise die Gonadotropin-Wirkung auf die reproduktiven Organe beeinflußt werden kann. Außerdem vermag Melatonin direkt die Biosynthese gonadaler Steroide zu hemmen [29]. ... ab

Keyword(s): G7-G2 Chronobiologie - Medizinische Onkologie


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