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May 2024

Hämorheologische Veränderungen durch körperliches Training Betrachtung von Ausdauertrainierten während eines Marathonlaufes und Vergleich zweier gegensätzlicher Trainingsformen

Abstract: Aus der Klinik für Physikalische Medizin der Ludwig-Maximilians-Universität München Vorstand: Prof. Dr. med. E. Senn Dissertation zum Erwerb des Doktorgrades der Medizin an der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München vorgelegt von Michael Stumvoll aus München 1990 ZUSAMMENFASSUNG Hintergrund Aus sportmedizinischer Sicht sind die Fließeigeschaften des Blutes. die sich ex vivo mittels rheologischer Meßverfahren quantifizieren lassen deswegen von Bedeutung weil sie die Sauerstoffversorgung der Muskulatur mitbestimmen können. Der fluidifizierende Einfluß von körperlicher Aktivität wurde bereits mehrfach beschrieben. Fragestellungen Im einzelnen sollten folgende drei Fragen Beantwortung finden: a) Verbessert regelmäßiges Ausdauertraining die Fließeigenschaften des Blutes? b) Bewirkt eine prolongierte Submaximalbelastung wie der Marathonlauf eine Viszidierung des Blutes? c) Bewirkt regelmäßiges Krafttraining in ähnlicher Weise eine Fluidifizierung des Blutes wie Ausdauertraining? Material und Methoden Untersucht wurden 29 Marathonläufer vor und nach dem Lauf und ein Kollektiv von 24 Kraftsportlern vor einer Trainingsphase. Bestimmt wurden die Blut und Plasmaviskosität das kleine Blutbild. die Erythrozytenaggregation sowie die Erythrozytenflexibilität nach etablierten Meßmethoden. Als Kontrolle wurde für beide Gruppen ein altersangepaßtes Kollektiv Untrainierter nach denselben Methoden untersucht. Ergebnisse und Stellungnahme a) In der Gruppe der Ausdauertrainierten fand sich bei einigen Parametern eine signifikant höhere Fluidität als in der Kontrollgruppe. Dies steht im Einklang mit Vorbefunden aus der Literatur und wird vor allem auf eine Zunahme des Plasmavolumens zurückgeführt. Dafür spricht insbesondere die signifikante Erniedrigung der Plasmaviskosität. Ein maximaler Trainingszustand scheint für diese Modifikation der Hämorheologie nicht erforderlich zu sein. b) Während des Marathonlaufes stellte sich die infolge einer Hämokonzentration erwartete Viszidierung nicht ein. So blieben 9 von 10 rheologischen Parametern praktisch unverändert. Dieses Ausbleiben scheint nur marginal von Trainingszustand oder Flüssigkeitszufuhr während des Laufes abhängig zu sein. Als Ursachen hierfür werden zum Teil Mechanismen verantwortlich gemacht die die initiale Hämokonzentration wieder ausgleichen aber auch das Phänomen der Sportanämie das über einen Hämatokritabfall ebenfalls eine Fluidifizierung bewirken würde. Die hochsignifikante Leukozytose nach dem Marathonlauf wird einerseits auf eine Mobilisation des 'marginating pools' andererseits auf eine Freisetzung von Granulozyten aus dem Knochenmark zurückgeführt. c) In der Gruppe der Krafttrainierten wurde lediglich eine höhere Erythrozytenflexibilität beobachtet während die übrigen rheologischen Parameter nicht oder im Sinne ungünstigerer Fließverhältnisse von denjenigen der Kontrollgruppe abwichen. Die enorm 'günstigen´ rheologischen Meßwerte lassen den Wert der Kontrollgruppe in Frage stellen. Der unmittelbare Vergleich der Krafttrainierten mit den Ausdauertrainierten zeigte bei letzteren günstigere FIießverhältnisse. Gemessen an ihren Kontrollgruppen läßt sich bei den Ausdauertrainierten eine größere Tendenz zur Fluidifizierung erkennen. Schlußfolgerung Die Ergebnisse dieser Arbeit bestätigen die vielfach aufgestellte Hypothese wonach regelmäßiges Ausdauertraining die Fließeigenschaften des Blutes verbessert. Dies bedeutet möglicherweise eine bessere Sauerstoffversorgung der arbeitenden Muskulatur. Das Ausbleiben der Viszidierung während des Marathonlaufes zeigt daß der Körper in der Lage ist trotz initialer Hämokonzentration eine optimale Perfusion der Gewebe während maximaler Belastung aufrecht zu erhalten. Der rheologische Vergleich mit den Krafttrainierten legt die Vermutung nahe daß regelmäßiges Ausdauertraining einen stärkeren fluidifizierenden Einfluß ausübt als Krafttraining. Da sich die Beschwerden von Patienten mit arterieller Verschlußkrankheit durch eine Fluidifizierung des Blutes lindern lassen und körperliche Aktivität zu einer Abnahme der Blutviskosität führt kommt Training als Prophylaxe und Therapie von kardiovaskulären Erkrankungen auch aus hämorheologischer Sicht in Betracht. ___MH


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