Ein neues Klimakurkonzept - am Beispiel von Garmisch-Partenkirchen

Journal/Book: Sonderdruck aus "DIE HEILKUNST" Heft6 Juni 1990 103.Jahrgang. 1990;

Abstract: Einleitung Bei einer Klimakur setzt sich der Patient einerseits mit dem jeweils herrschenden Wetter und andererseits mit der Umgebung und der Topographie der Landschaft auseinander. Für eine erfolgreiche klimatherapeutische Behandlung muß der Körper über mehrere Wochen hinweg bei exakter Dosierung täglich biometeorologischen Bedingungen ausgesetzt werden. Dazu wurden in der alten Klimatherapie vier verschiedene Verfahren beschrieben: Die Freiluftliegekur das Luftbad die Heliotherapie und die klimatische Terrainkur. Unter dem Luftbad versteht man den unbekleideten Aufenthalt in freier Luft. Es handelt sich um eine Kältetherapie bei hoher Strahlungsintensität der Sonne die nur im Schatten durchgeführt werden kann. Die Aktivität wird dabei gering gehalten und nach dem jeweiligen subjektiven Empfinden den Bedingungen der Wärmeabgabe angepaßt. Eine Schweißproduktion soll vermieden werden. Das Luftbad ist veraltet natur-philosophisch belastet und wird heute praktisch nicht mehr durchgeführt. Die Freiluftliegekur wird am geöffneten Fenster auf einer Veranda in einer offenen Liegehalle oder im Schatten auf Freiflächen mit trockenem Boden vorgenommen. Windexposition Luftstagnation und Einstrahlung von warmen Decken oder Wänden sollen vermieden werden. Der Patient wird so bedeckt daß er nicht schwitzt und daß es nicht zu wesentlichen Wärmeverlusten kommt; eine leichte Abkühlung der Körperschale wird aber angestrebt. Die Dauer der Liegekur beträgt mindestens zwei Stunden täglich. Die Liegekur ist - obwohl sie sicher eine große Rolle im Hinblick auf die Regeneration und im Sinne des Prozesses der "Abhärtung" spielt - in den heilklimatischen Kurorten in Vergessenheit geraten. Solange wie bei der Liegekur darf die Exposition bei der Heliotherapie in der Regel nicht dauern. Die Heliotherapie ist die ... hl

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