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May 2024

Medizinische Expertensysteme - Aus der Sicht des Klinikers -

Journal/Book: MMW - Nr. 26/ 1990; S. 427/ 43 - 428/ 44; (132. Jg.). 1990;

Abstract: Prof. Dr. med. G. Riecker Medizinische Klinik I der Universität München Klinikum Großhadern München 70. Nach den verfügbaren Schätzzahlen wächst auf dem Gebiet der Klinischen Medizin und ihrer Teilgebiete die Menge an Wissen pro Jahrzehnt stärker an als der individuelle Lernzuwachs. Dies bedeutet ein unaufhörliches Anwachsen des Wissensdefizits des einzelnen dem entweder durch eine immer weiter vorangetriebene Spezialisierung oder durch die Verfügbarkeit von EDV-gestützten Expertensystemen begegnet werden kann. Es gibt zahlreiche Gründe die einer expansiven Spezialisierung widersprechen. Hingegen verspricht eine dem ärztlichen Entscheidungsmodus angepaßte Entwicklung von EDV-gestützten Expertensystemen das eingangs erwähnte Lern- und Wissensdefizit zu kompensieren. Eine wichtige Voraussetzung hierfür ist allerdings daß die in der Diagnostik und Therapie ihres Fachgebietes erfahrenen Ärzte die gedankliche Struktur des ärztlichen Entscheidungsprozesses zu formulieren lernen. Oft mangelt es den medizinischen Lehrinhalten an Allgemeingültigkeit und an formaler Systematik. Deshalb erscheint es geboten und auch erfolgversprechend weil realisierbar medizinische Sachinhalte einer Strukturanalyse zu unterwerfen - mit der Absicht daraus praktikable Entscheidungsprozeduren zu entwickeln. Für die Strukturierung ärztlicher Entscheidungsprozesse besonders geeignete Fachgebiete sind: Klinische Chemie Intensivmedizin Neurologie Endokrinologie Kardiologie Hämatologie. Methodische Voraussetzungen Die klinische Diagnostik arbeitet mit der Erfassung von Symptomen bzw. Meßdaten logischer bzw. analoger Verknüpfung sowie durch intuitives Erfassen. Die Verknüpfung von Untersuchungsbefunden im einzelnen erfolgt durch die Unterscheidung von eindeutigen mehrdeutigen und vieldeutigen Symptomen durch Zuordnung zu einem Befundmuster und durch den induktiv-deduktiven Schritt zu einer Arbeitsdiagnose ferner durch nosologische Reihung und durch Gewichtung. Ein wichtiges Entscheidungsinstrument sind Algorithmen also Entscheidungsbäume mit JA/NEIN-Alternativen weiter Score-Verfahren Clusteranalysen Suchprogramme etc. Letzten Endes sind diese Verfahren eine unerläßliche Voraussetzung für die Entwicklung einer rechnergestützten Entscheidungslogik. Zu den postdiagnostischen Ermittlungen zählen: der prädiktive Wert der klinische Schweregrad (einschließlich Staging) die Ermittlung von Prognoseindizes der Lokus in der Kausalkette und die Umsetzung in den Behandlungsplan. Die weiteren Bemühungen die Umsetzung von Diagnose in Therapie auf rechnerischem Wege zu unterstützen setzen voraus: - eine abschätzbare Wahrscheinlichkeit der richtigen Diagnose; - den schätzbaren Nutzen und das Risiko zu fordernder ergänzender Untersuchungen; ... Schm

Keyword(s): L1 Expertensysteme


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