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May 2024

Kureffekte bei Trinkkuren in Bad Brückenau

Abstract: Aus dem Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Universität München Vorstand: Professor Dr. med. E. Senn Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde in der gesamten Medizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München vorgelegt von Dipl.-Min. Barbara Rehn aus Zimmern a.M. 1990 ZUSAMMENFASSUNG Bei 200 Hyperurikämiepatienten einer Bad Brückenauer Kurklinik wurde anhand von Archivdaten aus den Jahren 1980/81 retrospektiv versucht Therapieerfolge durch ein Kurregime festzustellen das - u.a. - tägliche Trinkkuren mit drei Brückenauer Quellen (Sinnberger Wernarzer und Georgiquelle) beinhaltete. Als quantitative Größen zur Erfassung eines Kureffekts waren - Ruhe-Blutdruckwerte - die Gewichtsveränderung sowie - der Harnsäurespiegel im Plasma und - - der Kreatininspiegel verfügbar. Einschlußkriterien wurden Ausgangswerte im Harnsäurespiegel von mehr als 60 0 mg/l. Insgesamt ließ sich der Kureffekt als statistisch überzufällige Verbesserung der betrachteten Zielgrößen nachweisen. Die Senkung des Blutdruckes und des Gewichts ist hier als unspezifischer Kureffekt wie er auch bei anderen Kurformen beobachtet werden kann zu bewerten. Normalisierungen bei Harnsäurespiegel und Kreatininkonzentration lassen hingegen spezifische Beeinflussungen vermuten. Daher wurde weiter untersucht ob Trinkmengen der Quellwässer Diätform Wirkstoffmenge von Allopurinol Diagnosen des Kurgrundes Geschlecht Alter Blutdruck zu Kurbeginn Ausgangsgewicht oder Jahreszeit der Kur einen überzufälligen Einfluß auf den Kureffekt hatten. Hierzu wurden Untergruppen gebildet die varianzanalytisch verglichen werden konnten. Es zeigte sich dabei daß das Alter die sonstige Diät die Menge von Allopurinol die Trinkmenge der Quellwässer der Ausgangsblutdruck und das Ausgangsgewicht den Kureffekt in folgender Weise beeinflußten: - Bezüglich des Ruhe-Blutdrucks hatten Patienten mit hohen Blutdruckwerten zu Kurbeginn Übergewichtige ältere Patienten und solche die sonstige Diät erhalten hatten die größten Erfolge. - Bei der Gewichtsreduktion schnitten ebenfalls die Patienten am besten ab die einen höheren Ausgangsblutdruck Übergewicht und ein höheres Alter aufwiesen sowie solche die sonstige Diät bekommen hatten. Zudem waren diejenigen Patienten erfolgreicher die größere Trinkmengen aller Quellwässer - unbeachtet der unterschiedlichen chemischen Zusammensetzung verschiedener Quellen - zu sich genommen hatten. - Die Senkung der Harnsäure erfolgte leichter bei jüngeren Patienten mit Normalgewicht. Weiterhin hatten eine höhere Medikamentenmenge von Allopurinol sowie eine größere Trinkmenge der Sinnberger und Wernarzer Quelle eine unterstützende Wirkung. - Den größten Erfolg bei der Senkung des Kreatininspiegels hatten Patienten mit hohen Gewichtabnahmen Patienten die viel Allopurinol eingenommen hatten Patienten mit niedrigen systolischen Ausgangsblutdruckwerten und solche die große Trinkmengen der Sinnberger Quelle zu sich genommen hatten. Zur Simulation einer prospektiven Studie wurde eine Kontrollgruppe von 18 Patienten nach folgenden Kriterien selektiert: - sie hatten während der Kur keine purinarme Diät genossen; - sie hatten ihr Gewicht während der Kur nicht reduziert: - sie hatten entweder nie oder in unveränderter Menge den Wirkstoff Allopurinol eingenommen. Damit waren die Faktoren ausgeschlossen die bekanntermaßen zu einer Harnsäuresenkung führen. Die ermittelten 18 Patienten wurden den übrigen 182 Patienten als Normalkurgruppe gegenübergestellt. Dabei zeigte sich daß bei den Patienten der Kontrollgruppe der Harnsäurespiegel im praktisch gleichen Maße abgesunken war wie in der Normalkurgruppe. Diese (signifikanten) Therapieerfolge der Kontrollgruppe sind dabei auch ohne Diät und ohne den Wirkstoff Allopurinol zustande gekommen. Die Folgerung daß dann die Trinkkur mit Sinnberger und Wernarzer Wasser als gemeinsamer Therapiefaktor in beiden Gruppen die entscheidende Rolle für den Kureffekt gespielt haben muß läßt sich mit der vorliegenden Studie nicht belegen. In der Diskussion wird erörtert welche Untersuchungsansätze zur Klärung dieser Hypothese verfolgt werden können. ___MH


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