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May 2024

Psychosomatische Aspekte sexueller Störungen

Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 42/ 1990; S. 651/ 35 - 652/ 36; (132 Jg.). 1990;

Abstract: Prof. Dr. G. Kockott Psychiatrische Klinik des Klinikums rechts der Isar der Technischen Universität München München Ende der 50er bzw. Anfang der 60er Jahre erlebten wir zumindest in der Bundesrepublik Deutschland deutliche Veränderungen in der Einstellung der Gesellschaft zur Sexualität; dies wurde als ein Liberalisierungsprozeß bezeichnet. Sexuelle Fragen wurden viel offener und viel häufiger gestellt Variationen und Besonderheiten eher akzeptiert; eine Aufklärungswelle lief über uns hinweg. Das hatte sicher seine guten Seiten: Menschen mit sexuellen Schwierigkeiten bekamen Mut darüber zu sprechen und manche sexuelle Gehemmtheit hat sich vermutlich gar nicht erst entwickelt. Der sexuelle Liberalisierungsprozeß schaffte aber auch neue Probleme da sich im Zuge einer "Über-Aufklärung" neue Normen Leistungsnormen entwickelten denen sich mancher nicht gewachsen fühlte. So stieg insgesamt die Zahl Ratsuchender deutlich. Der Arzt war hierauf nur sehr ungenügend vorbereitet. Während des Studiums hatte er sehr wahrscheinlich über sexuelle Fragen nichts gehört; sexologische Vorlesungen gibt es auch heute noch kaum. Als niedergelassener Arzt war er bisher nicht gewöhnt von Patienten wegen sexueller Probleme angesprochen zu werden. Psychotherapeuten in deren theoretischem Konzept die Sexualität eine geradezu zentrale Stellung hat waren in der Behandlung von Patienten mit sexuellen Störungen recht ratlos und vermieden sie in Behandlung zu nehmen. Wege zu einem psychosomatischen Verständnis Seither hat sich vieles geändert. Im Jahr 1957 wurde erstmals in Deutschland ein Institut für Sexualforschung an eine Universität angegliedert. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Medizin ganz allgemein vermehrt den psychischen und psychosozialen Aspekten von Erkrankungen zugewandt. Die Psychosomatik wurde zu einer wichtigen medizinischen Disziplin und es entstanden neue Fachrichtungen wie z. B. die psychosomatische Gynäkologie. Die Bedeutung sexueller Schwierigkeiten als Ursache Folge oder als eigenständige Problematik wurde dem Arzt bewußter. Andere Entwicklungen konfrontierten den Arzt direkt mit sexuellen Fragen und machten ihm deutlich wie groß der psychische Anteil bei der Verursachung sexueller Störungen ist: - In der Urologie brachte die sog. intrakavernöse Pharmakotestung entscheidende diagnostische Fortschritte bei der Abklärung sexueller Funktionsstörungen des Mannes. ... ab

Keyword(s): F1 - F3 Sexualität Sexualverhalten - psychosexuelle Störungen


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