Blutdruckverhalten von Normotonikern während Immersion in Süßwasser von 35°C - eine Untersuchung mit der Servo-Plethysmo-Manometrie

Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 19 (1990) 237. 1990;

Abstract: Institut für Angewandte Physiologie und Balneologie der Universität Freiburg K Angewandte Kurmedizin Vorsitz: C. MUCHA Köln; D. REINHOLD Bad Gottleuba Über das Verhalten des arteriellen Blutdruckes und der Herzfrequenz während der Immersion in Wasser sind die Angaben widersprüchlich abhängig von der Art des Eintauchvorgangs (aktiv/passiv) der Körperposition und der Blutdruckbestimmung. Deswegen kontrollierten wir den arteriellen Blutdruck (Systole Diastole mittlerer Druck) und die Herzfrequenz mit der kontinuierlichen beobachterunabhängigen kalibrierbaren und nicht- invasiven Servo- Plethysmo- Manometrie des Fingerarteriendruckes (Hartmann u. Bassenge 1989) während eines "Ruhebades" mit passivem Eintauchen per Lift. Verglichen wurde in randomisierter Reihenfolge an zwei aufeinanderfolgenden Tagen tageszeitgleich die Ganzkörperimmersion in üblicher halbliegender Position für zwanzig Minuten nach einer Vorphase in Luft von zwanzig Minuten mit einer zeitgleichen Luftphase. Lufttemperatur (28°C) und Luftfeuchtigkeit (65 %) waren gleich und stabil. In die Studie wurden 10männliche Normotoniker definiert durch wiederholte Gelegenheitsblutdruckmessungen aufgenommen. Systolischer und diastolischer Blutdruck stiegen während des Absenkvorgangs sowohl in Luft als auch in Wasser um durchschnittlich 6 mmHg beziehungsweise4 mmHg von einem mittleren Ausgangsdruck von 112/61 an im Bad selbst fiel der systolische Druck gegenüber der Vorphase um durchschnittlich 7 mmHg systolisch und 3 mmHg diastolisch (p < 0 05 Wilcoxon). Die Herzfrequenz stieg während des Absenkens in Luft und in Wasser um 5 Schläge an im Wasser fiel sie gegenüber der Vorphase um durchschnittlich 4/min ab. Damit wurde nachgewiesen daß der systemische arterielle Blutdruck und die Herzfrequenz im thermoneutralen Süßwasserbad ohne körperliche Aktivität absinken; die bisher widersprüchlichen Angaben können auf folgenden Faktoren basieren: bisher wurden Immersion und körperliche Aktivität (aktiver Einstieg mit körperlicher Belastung) nicht streng getrennt außerdem ist die konventionelle indirekte Blutdruckbestimmung nach Riva-Rocci-Korotkov mit einer Vielzahl potentieller Stör- und Einflußfaktoren behaftet (Hartmann et al. 1989) die die Interpretation erst nach einer Evaluation erlaubt. Mit der Servo- Plethysmo- Manometrie steht jetzt eine Meßmethode zur Verfügung mit der physikalisch- balneologische Fragestellungen eindeutig beantwortet werden können; diese objektive Messung des Blutdruckes ist auch während des Aufenthaltes im Wasser möglich. ___MH

Keyword(s): Blutdruckverhalten - Normotoniker - Servo-Plethysmo-Manometrie

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