Balneologie als naturwissenschaftliche Schul-Medizin: Argumente zur Re-Integration der Kurmedizin in das Rehabilitationskonzept chronischer Erkrankungen

Journal/Book: Heilbad & Kurort 42 (1990) 9-10 S.295-297. 1990;

Abstract: * Mit Unterstützung des Ministeriums für Wirtschaft Mittelstand und Technologie Baden-Württemberg Dr. med. Bernd Hartmann Freiburg/Br. Die Einflußfaktoren (wie Temperatur Hydrostase) und die biologischen Wirkungen (zum Beispiel auf Blutdruck Durchblutung Thermoregulation) der Balneotherapie (exemplarisch der Immersion) sind exakt defnierbar was repetitiv und aktuell tierexperimentell und an Probanden quantifiziert wird. Diesen akzeptierten Effekten steht konträr gegenüber eine zunehmende Skepsis beziehungsweise sogar Negation der therapeutischen Wirksamkeit der Balneotherapie. Die Gründe hierfür sind a) die Perfektionierung und Innovation anderer Therapieverfahren (Chirurgie Pharmak- Psychotherapie) b) Verbesserung der Untersuchungsmethodik und Biometrie die ältere Untersuchungen wissenschaftlich unakzeptabel macht c) wenig aktuelle balneologische Untersuchungen die methodisch in der Regel nicht doppel-blind durchführbar sind also dem Goldstandard der Pharmaprüfung der prospektiven randomisierten kontrollierten Doppel-Blind-Studie kaum entsprechen kann d) mangelndes Wissen Können und Erfahrung der Ärzte über die Physikalische Therapie wie der Deutsche Ärztetag 1989 deklarierte und e) irrationale Abgrenzung der Rehabilitationskliniken in Kurorten gegenüber dem ortsspezifischen Therapeutikum. Das paradigmatische Negativ-Image der Kur hat dazu geführt daß für die ?Mehrzahl der Rehabilitationsmediziner am Kurort bei fehlendem historischen Bezug der Begriff Kur obsolet erscheint und als Invektive aufgefaßt wird. Der Balneologie fällt damit die integrierende Aufgabe zu unter Ausnutzung der Ressourcen die empirisch bewährte Balneotherapie mit moderner Methodik zu evaluieren und außerdem geeignete Aufklärung bei Ärzten in Praxis Klinik und Forschung zu betreiben mit dem Ziel chronisch Kranken eine wirksame und möglichst nebenwirkungsarme Behandlung anbieten zu können. Die Bäderbehandlung ist die älteste Form der Behandlung und war in der Zeit der empirischen Medizin integraler und essentieller Teil der ärztlichen Heilkunde rationale Beweise waren damals weder möglich noch notwendig was für alle anderen Therapieverfahren (Chirurgie Medikamente) ebenfalls galt. . . .

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