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May 2024

Reizmagen oder Non-Ulkus-Dyspepsie - Annäherung an ein drückendes Problem

Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 46/ 1990; S. 725/ 37; (132 Jg.). 1990;

Abstract: Prof. Dr. med. H. Goebell Direktor der Abteilung für Gastroenterologie Medizinische Klinik und Poliklinik der Universität Essen Der Reizmagen - oder (im angelsächsischen Raum) die Non-Ulkus-Dyspepsie - definiert sich als ein Syndrom mit chronischen oder periodischen Oberbauchbeschwerden ohne oder mit Beziehung zu Mahlzeiten und ohne Nachweis eines Ulkus oder einer anderen Oberbaucherkrankung (Gallensteine Gallenblasenentzündung Pankreatitis Karzinome Ösophaguserkrankung). Insofern handelt es sich um eine negative Definition. Der Reizmagen gehört zu den häufigsten gastroenterologischen Krankheitsbildern. Linhart fand 1987 bei 873 Patienten mit abdominellen Beschwerden in 19% einen Reizmagen (bei insgesamt 55% Patienten mit funktionellen Störungen). Die Kombination des Reizmagens mit dem Syndrom des irritablen Darmes ist häufig. Die Ursachen sind unbekannt. In letzter Zeit haben sich einige Untergruppen herauskristallisiert. Drei Typen Ein sog. Säuretypus (300%) hat ein Beschwerdeprofil mit Brennen und Nüchternschmerz wie beim Ulkus; er profitiert von säurereduzierenden Medikamenten wie Pirenzepin oder HZ Blockern. - Bei dem sog. Motilitätstyp (25-50%) finden sich eine Verminderung der Antrummotilität und eine Verzögerung der Magenentleerung (außerdem wurde selten eine verstärkte Motilität als "Tachygastrie" beobachtet). Diesen Patienten helfen prokinetische Medikamente wie Metoclopramid Domperidon und Cisaprid. - Die Beziehungen des Reizmagen-Syndroms zur Gastritis sind sehr vielschichtig. Eine akute und/oder chronische Gastritis findet sich sowohl bei symptomfreien Menschen als auch bei solchen mit den Symptomen eines Reizmagens. Die Gastritis zeigt eine hohe Assoziation mit der Besiedlung der Magenschleimhaut mit Helicobacter pylori (nur eine Untergruppe hat auch Symptome); der Reizmagen kommt in ca. 50% mit Helicobacterbefall und Gastritis vor. Hier bildet sich in letzter Zeit also eine Untergruppe heraus ein sog. Helicobactertyp des Reizmagens (10-20%). In diesen Fällen kann eine antibakterielle Therapie z. B. mit Wismutsalzen sinnvoll sein. Vorgehen individuell ausrichten Viele der Reizmagen-Patienten leiden unter Meteorismus. Eine veränderte Motilität des Magen-Darm-Trakts und eine herabgesetzte Reizschwelle für Dehnung spielen wohl eine wesentliche Rolle. Polysiloxan-Präparate sind hier therapeutisch hilfreich. In einer Reihe von Untersuchungen fand sich kein Beweis für einen vermehrten Reflux von Galle in den Magen. ... ab

Keyword(s): C23 Non-Ulkus-Dyspepsie Reizmagen


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