Lymphdrainagetherapie beim Kaposi-Sarkom und beim "tertiären" Lymphoedem

Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim.19 (1990) S. 219-220. 1990;

Abstract: Abteilung Physikalische Therapie Allgem. Krankenhaus St. Georg Hamburg C Symposion "Manuelle Lymphdrainage" Vorsitz: H. EINFELDT Hamburg G. T. WERNER München Das von Kaposi erstmals beschriebene Angio- Endothelsarkom ist eine häufige Komplikation der HIV- Patienten im Stadium der AIDS- Erkrankung. Durch direkte Verlegung der abführenden Lymphkollektoren tritt eine Verringerung der Lymphabstrombahn auf so daß bei Dekompensation ein sekundäres Lymphoedem entsteht. Dieser Effekt wird durch eventuelle Bestrahlung des Sarkoms möglicherweise noch verstärkt. Sofern das Lymphoedem Beschwerden verursacht in Form von Spannungsgefühl Spannungsschmerzen Funktionseinschränkungen oder aus kosmetischen Gründen ist die Durchführung einer Lymphdrainagetherapie indiziert wenngleich sie keine ursächliche sondern nur eine symptomatische oder gar palliative Maßnahme sein kann. Hierbei wird dann die eventuelle Möglichkeit einer Streuung von Sarkomzellen bei dem ohnehin multifokalem Geschehen und der infausten Prognose in Kauf genommen Die Therapeuten nehmen im Gegensatz zu sonstigen Behandlungen einen Gummi- oder Plastikhandschuh um eine HIV-Übertragung zu vermeiden. Da die Epidermis über den Kaposi- Sarkomen jedoch in der Regel unversehrt ist besteht keine größere Infektionsgefahr als bei anderen HIV-Patienten die mit einer üblichen Muskelmassagebehandlung versorgt werden. Das tertiäre Lymphoedem entwickelt sich aus einem sekundären indem durch lokoregionale Metastasierung oder durch Rezidiv- Tumor eine plötzlich einsetzende fudrujant verlaufende Zunahme des Oedems eintritt. Hierbei ist in der Regel das Oedem nicht mehr zu beherrschen. Es muß ärztlicherseits abgeklärt werden ob tatsächlich Metastasierung oder Rezidiv vorliegt damit die Patienten gegebenenfalls einer onkologischen Therapie zugeleitet werden können. Um dieses abzuklären bedarf es neben einer ausführlichen aktuellen Anamnese in der Regel nur des klinischen Untersuchungsbefundes und einer Probeexzision aus dem mutmaßlichen Tumorgewebe... ___MH

Keyword(s): Kaposi- Sarkom - Lymphoedem

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