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May 2024

Vorgetäuschte Krankheit

Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 20/ 1990; S. 319/ 35 - 320/ 36; (132 Jg.). 1990;

Abstract: Prof. Dr. med. K. D. Bock Kreuth Der Beitrag in diesem Heft (S. 329/53) über einen Fall von Münchhausen-Syndrom demonstriert beispielhaft die Probleme die sich bei Patienten mit vorgetäuschten Krankheiten stellen - leider das sei vorausgeschickt ohne sie zu lösen. Häufig (nicht in diesem Fall) werden solche Patienten fälschlich als Simulanten eingeordnet d. h. als Menschen die bewußt körperliche Störungen vortäuschen um bestimmte Vorteile (in Kriegsdienst oder Gefangenschaft; Gewährung von Rente Entschädigungen etc.) zu erlangen. Dagegen definiert das amerikanische "Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders" (DSM-III) unter Ziffer 301.51 als "chronische vorgetäuschte Störungen von körperlichen Symptomen" scheinbar plausibel präsentierte Körpersymptome die zwar der willentlichen Kontrolle unterliegen jedoch zum Ziel haben daß der Betroffene die Patientenrolle übernimmt; jedenfalls sei dies im Lichte der persönlichen Lebensumstände anders nicht verständlich. Dieser Form der Vortäuschung von Krankheit liegen unbewußte Ursachen zugrunde während bei der Simulation eine wohlkalkulierte nachvollziehbare Absicht vorhanden ist. Keine einheitliche Krankheitsgruppe Die unter Ziffer 305.51 des DSM-III zusammengefaßten "chronischen vorgetäuschten Störungen mit körperlichen Symptomen" sind jedoch wie wir in einer eingehenden Analyse von 44 Fällen [2] dargelegt haben keine einheitliche Krankheitsgruppe. Deshalb haben wir 3 Untergruppen - Typ A B und C - gebildet. Der Typ A entspricht dem von Asher 1951 beschriebenen Münchhausen-Syndrom das großes publizistisches Interesse genießt obwohl es relativ selten auftritt. Typ B (35 Fälle) ist in einem internistischen Krankengut weit häufiger: es handelt sich um Frauen im jüngeren Erwachsenenalter mit Berufen aus dem medizinischen Bereich die im Gegensatz zum Münchhausen-Syndrom sozial und als Patienten gut angepaßt sind. Sie produzieren sachkundig und raffiniert durch Manipulationen oder heimliche Einnahme von Medikamenten Krankheitsbilder aus allen Gebieten der Inneren Medizin. Das Erscheinungsbild dieser ganz undramatischen Patienten und ihre perfekt vorgetäuschten Krankheiten führen gerade gewissenhafte Ärzte lange Zeit in die Irre und haben wesentlich längere Krankenhausaufenthalte als das Münchhausen-Syndrom zur Folge. Auf den Typ C soll in diesem Zusammenhang nicht näher eingegangen werden. ... ab

Keyword(s): F3 Münchhausen-Syndrom


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