Erwiderung zur Publikation "Vorläufige Mitteilung über den Einguß uv-bestrahlter NaCI-Lösung auf arterielle Verschlußkrankheiten (AVK)" von H.-J. Melzer erschienen in der Z. Physiother. 39 (1987) 389-390

Journal/Book: Z. Physiother. Jg. 41 (1989) 63-64 - VEB G. Thieme Leipzig. 1989;

Abstract: Aus der Inneren Abteilung (Leiter: Dr. med. S. WIESNER) der Kreispoliklinik Sternberg (Ärztlicher Direktor: MR Dr. sc. med. E. MAGDOWSKI) und der Forschungsstelle für Medizinische Biophysikochemie (Leiter: Dr. rer. nat. R. DEHMLOW) Die UV-Bestrahlung des Blutes (UVB) hat sich bei der Therapie arterieller Verschlußkrankheiten (AVK) bewährt wie klinische und experimentelle Untersuchungen belegen die gleichzeitig Ansätze zur Klärung des Wirkungsmechanismus bieten (u. a. 2 4 10 12 13). Zur Durchführung der UVB wird das "UV-Blutbestrahlungsgerät FMR 10" des VE Kombinates Präcitronik Dresden benutzt. Die von MELZER propagierte UV-Bestrahlung von NaCI-Lösungen unter gleichzeitiger Infusion über dieses Gerät kann nicht unwidersprochen bleiben: 1. Die nach WILLROTH et al. verwandte Testmethode eignet sich nur bedingt als Therapiekontrolle bei AVK-Patienten da z. B. die Minderleistung des durchblutungsgestörten Beines z. T. mit dem gesunden Bein kompensiert werden kann. 2. Eine Überprüfung der von MELZER veröffentlichten Abbildung ergibt daß der Leistungsanstieg um 50 % zu hoch angegeben wird. 3. Obwohl bei einer Patientin im Stadium IV nach Fontaine kein Leistungstest vor Beginn der Behandlung möglich war wurde diese Patientin in die Berechnung der mittleren Ausgangsleistung einbezogen. Der Leistungsanstieg eines weiteren Patienten betrug nach MELZER 4100 % und weicht damit so erheblich von allen anderen Patienten ab daß Zweifel an der Realität aufkommen müssen (Ausreißer). Immerhin würde der mittlere Leistungszuwachs unter Ausschluß dieser beiden Patienten etwa 80 % betragen. 4. Ein Leistungsanstieg von 80 % erscheint realistisch ist aber kein Beweis für eine spezifische Wirkung. Da mit der Gabe von Kochsalzlösungen ebenfalls Verbesserungen der Gehleistung bei AVK-Patienten erzielt werden konnten (5) ist die Forderung nach einer Kontrollgruppe (11) berechtigt. Für den Placeboeffekt der von MELZER vorgestellten NaCI-Infusion sprechen nicht zuletzt die Angaben denen zufolge tiefer Schlaf eintreten könne (7) und auch die orale Gabe gleichgute Ergebnisse bringt. Es soll nicht unerwähnt bleiben daß auch wir einen Leistungszuwachs unter der Schein-UVB von etwa 90 % bei AVK-Patienten erzielten während die UVB in üblicher Weise die 3fache Verbesserung erbrachte (13)... hl

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