Technische und planerische Möglichkeiten zur Lärmminderung in Kurorten*

Journal/Book: H u K 38 1/86 17 - 19. 1989;

Abstract: Dr.-Ing. Ralf Kürer Direktor und Professor im Umweltbundesamt Berlin *Vortrag am 8. Oktober 1985 anläßlich des 81. Deutschen Bädertages in Bad Kissingen. Wir erkennen heute viele Zeichen gravierender Umweltbelastungen. So z. B. die durch die Luftverschmutzung verursachten Schäden an alten Gebäuden und Kulturdenkmälern oder das alarmierende Erkranken unserer Wälder das zu unübersehbaren Auswirkungen bis hin zum Baumsterben geführt hat. Aber Lärm ist in den Städten diejenige Umweltbelastung über die wegen der direkten Wahrnehmbarkeit am meisten geklagt wird. Etwa acht Millionen Bürger sind dort so hoch belastet daß sie einem erhöhten Gesundheitsrisiko insbesondere in bezug auf Herz- und Kreislauferkrankungen unterliegen. Mehr als zwanzig Millionen Bürger haben in ihren Wohnungen selbst bei geschlossenen Fenstern keine Ruhe mehr d. h. sie können nachts nicht mehr ungestört schlafen und tags nicht mehr ungestört miteinander reden. Aufgabe der Kurorte muß es sein ihre Gebiete weitgehend frei von allen Umweltbelastungen also auch von Lärm zu halten um damit die notwendigen Umgebungsbedingungen für den gesundheitlichen Kur- und Erholungserfolg zu schaffen. Der Deutsche Bäderverband hat diese Aufgabe schon 1952 erkannt und mit seinen Richtlinien zu Bekämpfung gesundheitsgefährdenden Lärms in Kur- und Erholungsorten" (1962) den "Immissionsschutz-Richtlinien" (1934) sowie den "Leitlinien für die Planung und Gestaltung in Heilbädern und Kurorten" (1935 und überarbeitet 1939) wichtige und richtige Vorstellungen auch zum Lärmschutz entwickelt. Diese Richtlinien erfordern umfassende Planungen die oft jedoch auch Einschränkungen der Freizügigkeit und Umdenken nötig machen. Ihre konsequente Anwendung bedeutet daher eine klare Prioritätensetzung zugunsten des ... hl

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