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May 2024

Herrn Obermedizinalrat Prof. Dr. med. habil. Herbert Jordan Nestor einer wissenschaftlich begründeten Kurorttherapie zum 70. Geburtstag

Journal/Book: Z. Physischer. Jg. 41 (1989) 335-336 VEB G. Thieme Leipzig. 1989;

Abstract: Herbert JORDAN wurde am 8. 12. 1919 im vogtländischen Markneukirchen geboren. Im Jahre 1945 erhielt er - nachdem er Abitur in Grimma und Medizinstudium in Leipzig und Halle erfolgreich abgeschlossen hatte seine Approbation als Arzt. Er promovierte 1947 mit der Dissertation "Xanthoproteinreaktion bei chronischer Polyarthritis" zum Doktor der Medizin kam 1948 in seine vogtländische Heimat zurück und nahm in Bad Elster seine zunkunftsweisende internistisch-balneologische Tätigkeit auf. Nach den Facharztausbildungen für Innere Medizin und Physiotherapie folgten sieben ärztlich reifende und wissenschaftlich erfolgreiche Jahre als Oberarzt und später als stellvertretender Ärztlicher Direktor des Staatsbades Bad Elster. 1959 wurde er mit der Leitung der kardiologisch-balneologischen Forschungsstelle des Staatsbades Bad Elster betraut und habilitierte sich im Jahre 1960 mit der Arbeit "Die kurzzeitlichen Schwankungen der Herzschlagfolge des Menschen". Mit der Schaffung eines zentralen Instituts der Republik das sowohl die wissenschaftliche Forschung als auch die konzeptionelle und operative Leitung des Kur- und Bäderwesens der DDR verkörpert hat er die Kurorttherapie aus einer vornehmlich empirischen Entwicklungsstufe auf ein wissenschaftliches Fundament gestellt. Die von ihm erarbeitete und vertretene wissenschaftliche Konzeption war dadurch charakterisiert daß die dem Wesen einer Reizserientherapie zugrunde liegenden unspezifischen Wirkmomente in den Mittelpunkt der Forschungsarbeiten gestellt wurden. Sein Verdienst ist es die darin vorhandene Einmaligkeit einer adaptiven Therapie im Kurort begründet zu haben. Das bedeutete nichts weniger als eine wesentliche Erweiterung der kurorttherapeutischen Möglichkeiten und die Ablösung des bis dahin vorwiegend geltenden Prinzips der Schonung zugunsten aktiver den Trainings- und Rekonditionierungsgedanken bejahenden Therapieformen die in ihrer Gesamtheit eine fundamentale Bedeutung für Therapie und Rehabilitation unserer Gegenwart besitzen. Nachdem er 1972 zum Honorarprofessor für Physikalische Medizin an die Friedrich-Schiller-Universität Jena berufen wurde entwickelte er das Forschungsinstitut für Balneologie und Kurortwissenschaft Bad Elster zu einer zentralen Leiteinrichtung des Kur- und Bäderwesens der DDR und schuf wesentliche Grundsatzdokumente Standards- und Normative die dem Ziel dienten die Kureinrichtungen wissenschaftlich zu profilieren sowie eine höhere Organisation und Koordination des Handelns herbeizuführen. Von der Fülle seiner schöpferischen Gedanken und Erkenntnisse zeugen etwa 300 wissenschaftliche Publikationen und mehr als 150 wissenschaftliche Vorträge die nicht nur nationales Interesse sondern auch internationale Beachtung fanden. Von besonderer praktischer Bedeutung sei die Herausgabe des "Grundrisses für Balneologie und Balneobioklimatologie für Studierende und Ärzte" genannt - ein erstes dem Unterricht und der speziellen Weiterbildung dienendes Werk auf diesem Fachgebiet dem die "Kurorttherapie" in mehreren Auflagen folgte. Des weiteren sind die Herausgabe des "Bäderbuches der DDR" eine Reihe von Handbuchbeiträgen und zahlreiche Analysen und Studien zum Stand der Entwicklung des Kur- und Bäderwesens und darauf aufbauende Konzeptionen für die weitere Forschung zu nennen. Besondere Beachtung wurde seinem biometrischen Modell zur Erfassung von Therapie- und Kureffekten geschenkt das heute eine der wesentlichen Grundlagen für die wissenschaftliche Arbeit darstellt. Daß er eine hohe internationale Wertschätzung genießt davon zeugen zahlreiche Ehrenmitgliedschaften der Schwesterngesellschaften für Physiotherapie in der UdSSR in der VR Polen der VR Bulgarien und der CSSR. Er ist ordentliches Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse) Korrespondierendes Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation sowie Mitglied der Koordinierenden Konferenzen der sozialistischen Länder für Fragen der Kurorttherapie und Physiotherapie. Als langjähriges Vorstandsmitglied und Ehrenmitglied der Gesellschaft für Physiotherapie der DDR sowie Vorsitzender der Sektion Balneobioklimatologie hat er maßgeblichen Anteil an der Weiterentwicklung dieses Fachgebietes. Außerdem ist er Chefredakteur der Zeitschrift für Physiotherapie. Ihm wurden hohe staatliche und gesellschaftliche Ehrungen zuteil unter ihnen seien die Hufeland-Medaille in Gold der Ehrentitel "Verdienter Arzt des Volkes" und der "Julius-Grober-Preis" der Gesellschaft für Physiotherapie der DDR genannt außerdem ist er Inhaber des Vaterländischen Verdienstordens in Bronze. Professor JORDAN ist ebenso musisch wie wissenschaftlich begabt. Er ist ein ausgezeichneter Pianist der noch vor Jahren abendliche Konzerte gab. Sein virtuoses Klavierspiel verschönte so manchen geselligen Abend und seine lyrischen Verse erreichen uns alljährlich als Neujahrsgrüße. Desgleichen wird Professor JORDAN von Goethes Stellung zur Medizin Musik und Gesellschaft fasziniert. Durch seine Schrift "Aug' um Ohr: Goethes Zugang zur Musik" setzte er selbst namhafte Goethe-Kenner in Erstaunen und konnte so weniger Bekanntes aus der Sicht des Mediziners interpretieren. Vieles wäre noch über den Jubilar zu berichten das dazu dienen würde ihn als einen vielseitig interessierten Wissenschaftler und Vertreter seines Fachgebietes als Arzt und Humanist zu charakterisieren. Wir gratulieren Herrn Obermedizinalrat Prof Dr. med. habil. Herbert JORDAN zu seinem 70. Geburtstag auf das herzlichste. Wir wünschen ihm ein erfolgreiches Wirken mögen ihm dazu stets Ideenreichtum Kraft und Elan bei stabiler Gesundheit beschieden sein. K. HOFMANN (Bad Elster)


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