Die Kur als Ergänzung der ambulanten und stationären ärztlichen Versorgung*

Journal/Book: Heilbad u. Kurort 41 (1989) 6 S.158-160. 1989;

Abstract: Dr. med. Franz-Josef Große-Ruyken Präsident der Landesärztekammer Baden-Württemberg Stuttgart *Vortrag am 11. Juni 1989 anläßlich des Kongresses "Pro Sanita 89" in Stuttgart. In den vergangenen Jahren wurde immer wieder von maßgebenden Stellen und namhaften Persönlichkeiten in der Bundesrepublik Deutschland bedauert daß die Kurortmedizin in der öffentlichen Meinung bei weitem nicht so angesehen ist wie es ihrer großen gesundheitspolitischen Bedeutung zweifellos zustehen würde. Seitdem nun die Diskussion um die Kostenlawine in unserem Gesundheitswesen voll entbrannt ist und insbesondere die Kassenärztlichen Vereinigungen Sorge tragen daß durch Allokation der Mittel sich der Topf für die niedergelassenen Ärzte erkennbar verkleinern könnte steht die Kurortmedizin erneut auf dem Prüfstand. Dies auch deshalb weil die Erfolge der Kurortmedizin in der Regel nur sehr kurzfristig sind und die Mehrzahl der Kurenden bereits nach verhältnismäßig kurzer Zeit wieder den Gesundheitszustand das heißt besser gesagt den Krankheitszustand erreicht haben den sie auch vor Antritt der Kur bereits hatten. Es heißt also darüber nachzudenken warum dieses so ist und was wir etwa verbessern sollten. Von den Kritikern der Kurortmedizin und auch der gesamten Prävention wird vorgebracht daß der Mensch von Natur aus eben schwach sei und alle verhaltensmedizinischen Maßnahmen und alle Gesundheitsberatungen nicht genügen würden um zu erreichen daß der Mensch sein gesundheitsschädliches Fehlverhalten aufgeben würde. Prävention habe man seit Jahrzehnten in jeder Praxis betrieben. Intensive Gesundheitsberatung und alle anderen Maßnahmen sind bisher erfolglos verlaufen. Aber gerade weil diese Erkenntnis vorliegt ist es für uns alle dringend erforderlich Strategien zu entwickeln die über den ahmen der bisherigen Gesundheitsberatung weit hinaus gehen. . . .

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