Zum gegenwärtigen Stand der Bewegungstherapie; Internationaler Kongreß für Physikalische Medizin Balneologie und Bioklimatologie und 94. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation Freiburg im Breisgau 12.-14. Oktober 1989

Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. KIim. 18 (1989) 271. 1989;

Abstract: Poliklinik für Physiotherapie des Bereiches Medizin (Charitä) der Humboldt-Universität zu Berlin (Eingeladene Übersicht) Bewegungstherapie wird definiert als ärztlich verordnete planmäßige und gezielte Anwendung von Bewegungsabläufen zur Beeinflussung von Funktionsstörungen oder Leistungsdefiziten des Bewegungssystems bzw. des Herz-Kreislauf- und Atemsystems sowie des Stoffwechsels. Diese Formulierung schließt Krankengymnastik Ergo- und Sporttherapie ein. Trotz einer Vielzahl neuer Erkenntnisse auf dem Gebiet Neurophysiologie und trotz langjährigem Bemühen die Bewegungsphysiologie in die theoretischen Grundlagen der Bewegungstherapie einzubeziehen ist besonders die Krankengymnastik noch nicht ganz aus dem Zustand des Praktizismus herausgekommen. Grund dafür ist daß der traditionelle Ansatz der Krankengymnastik der kranke Mensch bzw. der pathologische Befund ist. Dem ist an sich zuzustimmen wenn dabei nicht allgemeine Grundlagen der Bewegungslehre vernachlässigt werden. Bewegungstherapie sollte nach Ansicht namhafter Fachleute wie andere Bewegungsformen z. B. Tanz und Sport auf einer allgemeinen Bewegungslehre aufbauen. Nur so kann das Verständnis für das Wesen der Bewegung entwickelt werden. Die Bewegungslehre bietet sowohl die Theorie des motorischen Lernens als auch Kriterien zur allgemeinen Beurteilung von Bewegungsabläufen. Dieser Mangel wird offenbar vielerorts empfunden wie Veröffentlichungen der letzten Zeit annehmen lassen. Bewegung wird erst dann Therapie wenn sie gezielt zur Einflußnahme auf Störungen im Organismus eingesetzt wird. Voraussetzung für eine wirkungsvolle Behandlung ist deren präzise Charakterisierung. Prinzipiell lassen sich Funktionsstörungen auf eine Affizierung eines oder mehrere der vier Teilbereiche ...

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