Diversifikation des Angebotes von Kurorten und Kurgesellschaften*

Journal/Book: Heilbad u. Kurort 41 (1989) 12 S.403-405. 1989;

Abstract: Kurdirektor und Geschäftsführer Dipl.-Kfm. Peter P. Bruckmaier Bad Homburg v. d. Höhe *Vortrag am 24. Oktober 1989 anläßlich des 85. Deutschen Bädertages in Bad Wörishofen. Wir haben vor allem in den Sitzungen und Reden des gestrigen Tages ausführlich darüber gehört in welchem Maß uns das Gesundheits-Reformgesetz (GRG) vor schwierige wirtschaftliche Probleme stellt. Wir haben von den Politikern gehört daß an Änderungen - zumindest zum Guten hin - nicht gedacht wird. Und wir haben als Ratschlag mit auf den Weg bekommen daß uns Optimismus weiterhelfen wird. Unabhängig davon wie man zu diesen Ratschlägen stehen will wir werden uns darauf einzustellen haben daß uns ein "deus ex machina" nicht zur Seite stehen wird um die Probleme in unseren Kurorten und Kurgesellschaften bestmöglich zu lösen. In der Bundesrepublik Deutschland stehen die Kurorte und damit alle in diesem Metier tätigen Gesellschaften Therapeuten und sonstige mit dem kurörtlichen Leben verbundenen Personen derzeit vor folgendem Szenario: 1. Der Konkurrenzmarkt ist größer denn je zuvor! Ca. 270 Heilbäder und Kurorte im weiteren Sinne teilen sich den kleiner werdenden Kuchen der Kurmedizin. 2. Bei einerseits durchaus wachsender Akzeptanz der Kurmedizin im Bewußtsein der potentiellen Kurpatienten durch stärkere Abkehr von pharmazeutisch und chemisch geprägter und beeinflußter Medizin kommt dennoch die Balneologie mit ihren physikalischen Therapien und dem Einsatz ortsgebundener Heilmittel in das Hintertreffen. Bestes Beispiel hierfür sind die bisherigen Ergebnisse bedingt durch das GRG seit dem Jahreswechsel. Vom angekündigten Solidaritätsbeitrag der pharmazeutischen Industrie in Milliardenhöhe ist nichts übriggeblieben. Die bereits in den vergangenen Jahren mehrfach durch Kostendämpfungsgesetze gebeutelte Bäderwirtschaft wurde erneut über Gebühr zur Kasse gebeten. Der Widerstand gegenüber Gesetzgeber Kassen und ein positiver Einfluß auf die Ärzteschaft muß im Vergleich zur Marktmacht der konkurrierenden Industrie ineffizient sein. . . .

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