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April 2024

Galvanisches Erythem und Capsaicin

Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 17 (1988) S. 286. 1988;

Abstract: Klinik für Physikalische Medizin Balneologie und Rheumatologie der Justus-Liebig-Universität Gießen Bad Nauheim Die neurophysiologische Untersuchung des Capsaicin-Erythems hat zum Konzept der antidromen Vasodilatation und der neurogenen Entzündung geführt. Je nach der Dosierung läßt sich Capsaicin zur dosierbaren chemischen Reizung polymodaler Nociceptoren oder - bei Überdosierung - zu einer Abschwächung (Hemmung)der antidromen Vasodilatation nachfolgender Reizungen der mit Capsaicin vorbehandelten Nociceptoren anwenden. In vorhergegangenen Untersuchungen hatten wir nachgewiesen daß sich statische und dynamische Thermographie hervorragend zur Darstellung des Erythemgrades eignen. Als Beispiele hatten wir die Hemmung des Capsaicin-Erythems und des Hitzeerythems durch eine vorhergehende starke Capsaicin-Einwirkung gezeigt. Für das galvanische Erythem hatten wir zuletzt thermographische Meßergebnisse vorgelegt die als Ursache eine indirekte chemische Reizung nahelegen. Im Bereich geringer Stromdichten gilt das Faradaysche Gesetz für die Stärke des unter der Kathode entstehenden Erythems (Rusch 1985). Der Zusammenhang zwischen dem galvanischen Erythem und der beabsichtigten Schmerzminderung durch die Galvanisation verdient nach wie vor das Interesse der Physikalischen Medizin. Nach unseren Ergebnissen ist das Erythem meist kathodenseitig stärker alle Lehrbücher empfehlen jedoch die Anode über den Schmerzlokalisationen anzubringen. Wir haben jetzt den Einfluß vorheriger Galvanisation auf die Erythembildung durch Capsaicin-Anwendung und auf das galvanische Erythem selbst untersucht. Die Erytheme wurden am Oberschenkel erzeugt und mittels statischer und dynamischer Thermographie objektiviert. Die Ergebnisse zeigen eine deutliche Hemmung sowohl des Capsaicin-Erythems als auch des galvanischen Erythems (Kathode) durch vorangegangene Galvanisation. Die ohne eine Vorbehandlung recht schmerzhafte Capsaicin-Behandlung wird nach der galvanischen Vorbehandlung ausgesprochen leicht ertragen. Wir leiten aus der sowohl für das galvanische als auch das Capsaicin-Erythem beobachteten Hemmung durch die galvanische Vorbehandlung eine enge Verwandtschaft bei der Erytheme ab die sich auch im zeitlichen Verlauf der Hyperämie nach Ende der jeweiligen Einwirkung zeigt. Beide Erytheme erreichen etwa 20 Minuten nach Ende der Applikation ihre maximale Stärke. Im Gegensatz zur recht schmerzhaften Capsaicin-Behandlung ruft Galvanisation jedoch die stärksten Erytheme dann hervor wenn die Intensität sensibel unterschwellig gewählt wird. Die notwendige Dosis (Intensität x Dauer) wird durch 20minütige Behandlung erreicht. Die Ergebnisse dienen zunächst nur der weiteren Kennzeichnung des galvanischen Erythems. Doch vermuten wir anhand von wichtigen experimentellen Ergebnissen von Mucha (1984) daß das galvanische Erythem eine große Bedeutung in der physikalischen Behandlung von Schmerzzuständen hat. In weiteren experimentellen Untersuchungen zum galvanischen Erythem werden wir den angesprochenen Zusammenhang verfolgen. ___MH

Keyword(s): Galvanisches Erythem - Capsaicin


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