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April 2024

Rehabilitationsprobleme beim betagten Beinamputierten - Eine retrospektive Analyse von 153 Patienten des Jahres 1986

Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 17 (1988) 349-350. 1988;

Abstract: Klinik und Institut für Physikalische Therapie Klinikum Nürnberg In der internationalen Klassifikation der Krankheiten -ICD - (August 1986) ist ein Diagnoseschlüssel nur für Gliedmaßenamputationen nach Trauma und als Spätfolge von Komplikationen nach chirurgischen Eingriffen vorhanden für die Amputation als Folge einer peripheren Durchblutungsstörung fehlt er; die in den letzten 5Jahren veröffentlichten Arbeiten über Amputierte dieser Art belaufen sich weltweit auf 74! - Fakten die als Ausdruck einer gewissen Vernachlässigung der Betroffenen gesehen werden können der wir auch im Klinikalltag begegnen. Da uns im Nürnberger Klinikum in der Physikalischen Therapie als zentraler Einrichtung die Nachsorge aller in den verschiedenen Fachdisziplinen (Chirurgie Innere Medizin Dermatologie) befindlichen Patienten obliegt war es uns trotz fehlenden Diagnoseschlüssels möglich eine statistische Erhebung und retrospektive Analyse der 153 im Jahre 1986 Amputierten durchzuführen. Ergebnisse Indikation für die Oberschenkel- bzw. Unterschenkelamputation: 23 (15 %) trauma- oder malignombedingt 63(41 %) wegen diabetischer Mikroangiopathie 67 (44 %) wegen arterieller Verschlußkrankheit (AVK). Das Geschlechtsverhältnis lag bei 1 7:1 von Männern zu Frauen wobei das Durchschnittsalter der Frauen mit 75 Jahren um 10 Jahre höher lag als das der Männer. Das Verhältnis von Oberschenkel- zu Unterschenkelamputation betrug bei den männlichen Patienten 1 6:1 bei den weiblichen 2 2:1. Akut verstarben 12 Patienten (7 8 %) bettlägerig blieben bzw. wurden 48 (31 4 %) rollstuhlfähig wurden 35(22 9 %) mit Prothese versorgt wurden 34 (22 2 %) von denen 19 (12 4 %) die Prothese nach 1 Jahr noch trugen. Wir haben vorerst einige wesentliche Schlußfolgerungen gezogen: 1. Wenn immer möglich muß das sog. Rehabilitationsteam im Hinblick auf das individuelle optimale Therapieziel bereits präoperativ Stellung nehmen zur Frage der körperlichen und geistig-seelischen Fähigkeiten und der Belastbarkeit unter besonderer Berücksichtigung von bestehenden Bewegungsstörungen und Gelenkkontrakturen; ggf. Durchführung physikalisch-therapeutischer Maßnahmen. 2. Postoperativ muß in Anbetracht des fortgeschrittenen Lebensalters der Patienten das gesteckte Rehabilitationsziel möglichst rasch und intensiv angestrebt werden (Prothesen- u./o. Rollstuhlversorgung). 3. Hierbei ist die Prognose für das noch verbliebene Bein mit einzubeziehen (u. a. Unterschied zwischen AVK und diab. Angiopathie!). 4. Die Auswahl des Prothesenmodells die Beurteilung der Ausführung und die Schulung des Patienten obliegen uns Ärzten und Krankengymnasten nicht allein dem Orthopädiemechaniker. 5. Einmal wöchentlich findet eine krankengymnastische Gruppentherapie statt. Es werden hier nicht nur körperliche sondern insbesondere psychologische Schwierigkeiten die sich in den verschiedenen Stadien der Rehabilitationsphase einstellen von den Betroffenen gemeinsam verarbeitet. Unsere diesbezüglichen Erfahrungen aus den letzten Jahren bestärken uns darin diese Therapieform zu empfehlen. ___MH

Keyword(s): Rehabilitationsprobleme - Beinamputierte


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