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April 2024

Klinische Erfahrungen bei der Behandlung von Atemwegserkrankungen im Hochgebirge

Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 17 (1988) 432-433. 1988;

Abstract: Anschr. d. Verf.: Prof. Dr. J. Chr. Gartmann Dozent für Atmungskrankheiten an der Universität Zürich Leitender Arzt für Pneumologie am Kantonsspital Chur Neubruchstraße 37 CH-7000 Chur Das Höhenklima zeichnet sich vor allem durch folgende Eigenschaften aus: - Verminderung des Sauerstoffpartialdruckes - Relative Trockenheit Dampfhunger - Allergenarmut - Starke Sonneneinstrahlung - Luftreinheit (mit gewissen Einschränkungen) - Ausgeglichener Jahresgang von Temperatur und Bewölkung Die Auseinandersetzung mit dem Höhenklima war einerseits rein empirisch seit der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts und vor allem seit Anfang des 20. Jahrhunderts suchte man durch klimatologische Messungen physiologische Untersuchungen und klinische Beobachtungen auch mit wissenschaftlichen Methoden die Wirkung des Höhenklimas zu erklären. Die Verbindung der gemessenen klimatologischen und physiologischen Daten mit den empirisch beobachteten klinischen Auswirkungen ist seit jeher schwergefallen. Ein kleiner Rückblick auf die Medizingeschichte zeigt daß schon im klassischen Altertum gewisse Heilwirkungen durch das Höhenklima angenommen wurden. Solche Hinweise finden sich z. B. bei Galenus (131-200 n. Chr.). Der Zürcher Stadtrat Konrad Gessner wies dann im 16. Jahrhundert auf die Qualität der guten Luft in der Höhe hin und im 18.Jahrhundert findet man entsprechende Hinweise bei Albrecht v. Haller und Jean Jacques Rousseau. Im 19. Jahrhundert wurden die sogenannten "Sommerfrischen" entdeckt von welchen man sich einen günstigen Einfluß auf die Gesundheit erhoffte. So wurde Graubünden 1863 als "eine großartige vom Schöpfer in die Mitte Europas hingestellte aber von Menschen noch nicht eingerichtete Luftkuranstalt" bezeichnet. Mit der Entdeckung des Höhenklimas als Heilfaktor für die Tuberkulosebehandlung setzte ab 1865 eine rasche Entwicklung der Höhenkurorte ein die zu eigentlichen medizinischen Zentren der Tuberkulosebehandlung wurden. Namen wie Davos Arosa Leysin Montana wurden weltberühmt für die Tuberkulosebehandlung. Eine große Zahl klinischer Beobachtungen bestätigten daß Tuberkulosepatienten die im Tiefland schon praktisch aufgegeben worden waren im Höhenklima schließlich Genesung fanden noch bevor operative Methoden und moderne chemotherapeutische Mittel zur Verfügung standen. Schon damals wurde viel darüber diskutiert und geforscht welche Eigenschaften des Höhenklimas eigentlich als Heilfaktoren von Bedeutung sind. Seit Ende des letzten und vor allem im Verlaufe dieses Jahrhunderts wurden neben den höhenklimatologischen Forschungen auch ausgedehnte physiologische Untersuchungen im Zusammenhang mit dem Höhenklima durchgeführt. Bekannt waren die Arbeiten von Loewy Fleisch Grandjean v. Muralt Verzär Wiesinger um nur einige der in der Schweiz tätigen Physiologen zu nennen. In ausgedehnten Arbeiten konnte nachgewiesen werden daß in der Höhe eine Sensibilisierung der Atemzentren eine Vertiefung der Atmung eintritt daß es zu einer peripheren Vasodilatation und zu einer Vermehrung der zirkulierenden Blutmenge kommt und daß das Nervensystem eine Steigerung der Reaktionsfähigkeit zeigt daß vor allem zu Beginn des Höhenaufenthaltes der Organismus deutlich ergotrop reagiert.... ___MH


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