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April 2024

Naturwissenschaftliche Grundlagen der Moortherapie

Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. KIim.l7 (1988) 401-404. 1988;

Abstract: Anschr. d. Verf.: Dr. D. Eichelsdörfer Leitender Akademischer Direktor im Institut für Wasserchemie und chem. Balneologie der Technischen Universität München Marchioninistraße 17 8000 München 70 Neben den Heilquellen spielen die unter dem Sammelbegriff "Peloide" zusammengefaßten schlammartigen Heilmittel wie Moore Schlicke Fango und andere Heilschlämme in den deutschen Bädern eine hervorragende Rolle. Bei der Kurmittelgruppe der Peloide handelt es sich nach Herkunft Beschaffenheit und Zusammensetzung nicht um eine einheitliche Klasse. Betrachtet man die chemische Zusammensetzung der Peloide so ergibt sich wegen der Vielfalt der Entstehungsmöglichkeiten eine Fülle an Varianten. So findet man fast rein organische vorwiegend aus pflanzlichem Material entstandene Peloide als auch fast rein anorganische aus mineralischen Substanzen aufgebaute Heilschlämme; dazwischen steht eine fast lückenlose Reihe gemischter Typen. Als wichtigste Peloidvorkommen sind in Deutschland neben den Salzschlicken der Nordseeküste und den vulkanischen Tufflagerstätten zur Herstellung von Fango die Moore zu nennen aus denen der Badetorf gewonnen wird der als Hauptvertreter des organischen Peloidtypus zu werten ist. Die Moortherapie stellt heute in den Heilbädern der Bundesrepublik Deutschland eine bedeutende Therapieform dar. Zur Zeit werden in 50 Moorbadeorten jährlich über 3 Millionen Moorwannenbäder oder Moorpackungen abgegeben. Die Moore bzw. der Torf als Inhalt der Lagerstätte Moor bilden sich unter bestimmten geologischen und klimatischen Bedingungen durch Absterben und Vermodern (Vertorfen) von Pflanzen. Die zahlreichen Stoffe und Stoffgruppen die sich bei der Vertorfung der oft sehr verschieden zusammengesetzten Vegetationsschichten bilden lassen sich allgemein in unveränderliche Pflanzenbestandteile veränderliche Abbau- und Zwischenprodukte der Vertorfung und Endprodukte des Vertorfungsprozesses einteilen. Daneben enthält der naturfeuchte Torf extrem hohe Wassermengen bis über 90 %. Der Feststoffanteil setzt sich überwiegend aus organischen Stoffen der ehemaligen Moorvegetation zusammen; der Anteil an überwiegend in wasserunlöslicher Form vorliegenden mineralischen Begleitstoffen spielt in der Moortherapie nur eine untergeordnete Rolle. Die zahlreichen durch den Vertorfungsprozeß entstandenen Inhaltsstoffe des Badetorfs werden nach ihrem chemischen Verhalten zu folgenden Stoffgruppen zusammengefaßt: a) Pektine Gerbstoffe und andere wasserlösliche organische Stoffe b) Biturnen (benzol-alkohol-lösliche Stoffe) c) Zellulose Hemizellulosen (hydrolysierbare Stoffe) d) Huminsäuren (alkalilösliche säurefällbare Stoffe) e) Lignine und Humine (alkaliunlösliche nicht hydrolysierbare Stoffe) Eine Übersicht über die nach Stoffgruppen geordneten Hauptbestandteile eines durchschnittlichen Badetorfes vermittelt Abb. 1(o. Abb.)... ___MH


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