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May 2024

Die Behandlung von Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz in einer Kurklinik*

Journal/Book: H u K 39 5/87 S. 131 134-136. 1987;

Abstract: Dr. med. Herbert Quirin Leitender Arzt der Kurklinik und Sanatorien Bad Rippoldsau *Herrn Kurdirektor i. R. Heinz Wadepuhl zu seinem 71. Geburtstag gewidmet. Von chronischer Niereninsuffizienz spricht man dann wenn die zugrundeliegende Erkrankung - meist eine chronische Glomerulonephritis oder Pyelonephritis - etwa 2/3 des funktionierenden Nierengewebes zerstört hat. Eine Ausheilung ist dann nicht mehr möglich und die Erkrankung schreitet meist über Jahre langsam weiter fort. Die Nieren sind nun nicht mehr in der Lage die im Stoffwechsel anfallenden Eiweißabbauprodukte prompt auszuscheiden. Diese Schoppen im Blut an und sind ab einer gewissen Spiegelhöhe (Serumharnstoff höher als 120 mg%) für die urämischen Vergiftungserscheinungen wie Müdigkeit Leistungsschwäche Appetitlosigkeit und schließlich Erbrechen Überwässerung Blutungsneigung etc. verantwortlich. Solange die Erkrankung nicht zu weit fortgeschritten ist - man spricht vom Stadium der kompensierten Retention (Sarre 1976) - besteht die wichtigste therapeutische Maßnahme in der Einhaltung einer der eingeschränkten Nierenfunktion angepaßten mehr oder weniger strengen eiweißarmen Diät. Ist diese nicht mehr ausreichend wirksam muß man die Patienten mit der künstlichen Niere behandeln oder eventuell anschließend ihnen eine gesunde Niere transplantieren. In den Lehrbüchern der Balneologie gilt das Vorliegen einer Niereninsuffizienz als klassische Kontraindikation für eine Kur. Diese Beurteilung beruht auf den schlechten Erfahrungen die man in den Badeorten mit niereninsuffizienten Patienten gemacht hat. Ihnen drohen bei einer Kur im üblichen Rahmen im wesentlichen zwei Gefahren: 1. eine Überwässerung als Folge einer falsch gehandhabten Trinkkur 2. ein Anstieg harnpflichtiger Substanzen im Blut als Folge einer "falschen" Diät. Die in der balneologischen Fachliteratur erwähnte Gefahr einer Aktivierung der Entzündungsprozesse in der Niere im Rahmen einer "Kurreaktion" ist gering und wohl eher auf die oben angeführten Umstände zurückzuführen. Wir haben in den vergangenen zehn Jahren in der Kurklinik Bad Rippoldsau bei einigen hundert chronisch niereninsuffizienten Patienten einschließlich Dialysepatienten und Transplantierten Kuren durchgeführt. Bei fast allen kam es zu einer Besserung der urämischen Intoxikation im Blut zu einer besseren Blutdruckeinstellung sowie zu einer Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Bei keinem dieser Patienten mußte wegen akuter Verschlechterung der Nieren ein Kurabbruch oder eine Klinikeinweisung vorgenommen werden. Die aus der Erfahrung gewonnenen wichtigsten Voraussetzungen und Maßnahmen für eine erfolgreiche Kur bei solchen Patienten sollen im folgenden dargelegt werden. ... ___MH


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