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May 2024

Grundlagen und Indikationen der CO2-Therapie*

Journal/Book: H u K 39 9-10/87 S. 291-293. 1987;

Abstract: Dr. med. Bernd Hartmann** Verena Butz Professor Dr. med. Eberhard Bassenge Institut für Angewandte Physiologie und Balneologie der Universität Freiburg mit Außenstelle Bad Krozingen Freiburg *Mit Unterstützung des Ministeriums für Wirtschaft Mittelstand und Technologie Baden-Württemberg. **Herrn Professor Dr. V. R. Ott (1914-1986) in dankbarer Erinnerung. CO2-Wässer und -Gase ("Mofetten") wurden bereits lange vor der Entdeckung des Kohlendioxyds und der Kohlensäure balneotherapeutisch genutzt. So stammen die ersten schriftlichen Berichte aus der Zeit um 1350 das wirksame Agens wurde aber erst Anfang des 17. Jahrhunderts durch van Helmont als ."gas sylvestre" identifiziert(9 24). Seit Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelten sich Bäder aufgrund des hohen CO2-Anteils im ortsgebundenen Heilmittel zu Herzheilbädern; wegen der Therapieeffekte wurde künstlich" chemisch oder physikalisch hergestelltes Kohlendioxyd therapeutisch eingesetzt (4 8 18). Diese Phase dauerte bis in die 60er Jahre unseres Jahrhunderts (9 18 19). Seit dieser Zeit wird CO2 nur noch selten als Therapeutikum verwendet. So wird es an kardiologischen Zentren der Bundesrepublik Deutschland (z. B. Bad Nauheim Bad Oeynhausen Bad Krozingen) zur Zeit kaum eingesetzt. Gründe hierfür sind: die Weiterentwicklung invasiver und pharmakologischer Therapieverformen die Akutbehandlung Schwerkranker und der Einfluß der angelsächsischen Medizin die keine balneologische Tradition hat. Neue Untersuchungen zeigen aber daß die CO2-Therapie rational begründbar und erfolgreich eingesetzt werden kann. Die wesentlichen Grundlagen und die sich daraus ergebenden therapeutischen Konsequenzen sollen hier dargestellt werden. Grundlagen Unter Ruhebedingungen werden pro Minute etwa 250 ml Kohlendioxyd gebildet und vom menschlichen Körper ausgeschieden davon 1 bis 3% über die Haut. Diese perkutane CO2-Diffusion hängt vom intra-extrakorporalen CO2-Partialdruckgefälle ab und kehrt sich bei Umgebungspartialdrücken von 40 bis 50 mm Hg um. Die so inkorporierte Kohlendioxydmenge hängt dabei von der CO2-Konzentration und Temperatur des Mediums und der Hautdurchblutung ab. Sie beträgt im Vollbad bei absoluter Körperruhe 30 ml CO2 pro Minute also etwa ein Achtel der Gesamtkörperbilanz. Die Wirkungen des Kohlendioxyds sind dosisabhängig beginnend ab einer Schwellendosis von 400 mg freiem gelösten CO2/Liter(9 11 13 25) Bei dieser CO2-Konzentration und einer Wassertemperatur von 30°C wird bereits ein Erythem ausgelöst. Bei niedrigeren Temperaturen sind höhere CO2-Konzentrationen zur Erythembildung notwendig. (Bei diesen Temperaturen ist ein Wärmeerythem nicht auslösbar). Dieses Erythem zeigt sich nach etwa einer Minute und erreicht innerhalb von drei Minuten ein Maximum es verändert sich dann während der gesamten Badedauer nicht mehr(9). Ursache für dieses Erythem ist eine durch CO2 direkt ausgelöste Vasodilatation der Hautgefäße(5 17 23). ... ___MH


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