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May 2024

Biochemie und Pathobiochemie der Coenzyme Cobalamin und Folsäure - Neue wissenschaftliche und klinische Aspekte

Journal/Book: medwelt. 1983; 34: 168-174; 717-721.

Abstract: Die vielen guten und weitreichenden Erfahrungen von ärztlichen Kollegen in Kliniken, Ambulanzen und Praxen mit einer gezielten B12- und Folsäure-Therapie bei einem relativ weit gespannten, aber streng indizierten Anwendungsbereich machen den Versuch einer biochemisch, molekular-pharmakologischen Deutung dieser beiden Substanzen nach dem zur Zeit gültigen wissenschaftlichen Stand notwendig. Dies sollte mit dieser Arbeit geschehen. Bedenkt man die grundlegende biologische Bedeutung beider essentieller »Coenzyme« im Intermediärstoffwechsel des Menschen und wertet ihre ständig notwendige Bioverfügbarkeit im Hinblick auf die lebenswichtige Dynamik von Zellteilungen, Informationsweitergaben, Wachstumsvorgänge, Differenzierungen und Anpassungen, dann werden viele empirisch gewonnene, therapeutische Erfahrungen in den verschiedensten medizinischen Fachrichtungen diese Therapie nicht mehr als eine bloße Vitaminsubstitution sehen dürfen, sondern als eine wichtige und kausale Pharmakotherapie für viele - oberflächlich betrachtet - heterogen erscheinende Krankheitsbilder. Moleküle der Folsäuregruppe spielen eine zentrale Rolle im Intermediärstoffwechsel jeder lebenden Zelle. Die Folsäure ist in Form der als Coenzym wirkenden 5,6,7,8-Tetrahydrofolsäure (-FH4) bei allen Ein-Kohlenstoff-Transfer-Reaktionen im menschlichen Stoffwechsel beteiligt (1, 2, 4, 5, 7, 13, 15). In der Entwicklungsgeschichte der Arten dürfte die Folsäure als N-Pteroyl-(S-)glutaminsäure bereits ihre Stoffwechselbedeutung bei den »Photoergern«, spätestens aber bei den photosynthetisierenden Grünpflanzen vor 3,2 Millionen Jahren gehabt haben (16).Sicher begleitete dieses Molekül mit seiner Interkonversierungsfunktion als Methyl-, Methylen-, Formyl-, Formimino-Verbindung (Abb. 2 u. 3) und dem damit verbundenen Formyl-, Formaldehyd-, Methyl- oder Hydroxymethyl-Transfer von sehr frühen Anfängen an den C-1-Stoffwechsel bei der Entwicklung biologischer Systeme.Neben der Pteroylglutaminsäure kommen in der Natur ubiquitär, aber auch im menschlichen Stoffwechsel, Verbindungen vor, bei denen der Pteroinsäurerest mit mehr als einem Molekül Glutaminsäure verbunden ist (Abb. 1) (1, 2, 4, 5, 7, 13).Bei UV-Bestrahlung zerfällt die Folsäure unter Bildung von 2-Amino4-hydroxy-6-formylpteridin, welches ein starker Inhibitor der Xanthinoxydase ist (5).Folsäure ist sehr hitzeempfindlich und kann z. B. durch Aufkochen von Folsäure-haltigen Nahrungsmitteln relativ leicht inaktiviert werden.

Keyword(s): Cobalamin


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