Heilpflanzen-Welt - Die Welt der Heilpflanzen!
Heilpflanzen-Welt - Natürlich natürlich!
May 2024

Ein Beispiel für Radon-Abgabe: Thermal-Sole-Radon-Bad Bad Münster am Stein-Ebernburg 1. Über die geologischen Verhältnisse der Heilwässer

Journal/Book: H u K 34 9/82 S. 270-275. 1982;

Abstract: Dr. Karl-Ernst Heil Geologisches Landesamt Mainz Bad Münster am Stein-Ebernburg liegt inmitten des Kreuznacher Porphyrmassivs das den nordöstlichen Eckpfeiler des Pfälzer Berglandes bildet und zum Nordflügel des Pfälzer Sattels gehört. Der erdgeschichtliche Werdegang des Raumes vollzog sich in folgender Weise: Gegen Ende des Erdaltertums entstand am Südrand des heutigen Rheinischen Schiefergebirges eine Innensenke im variskischen Gebirge die sich von Südwesten immer mehr nach Nordosten ausweitete. In diesem "Trog" der jetzigen Saar-Nahe-Saale-Senke sammelten sich die Abtragungsprodukte der umgebenden Hochgebiete seit dem Oberkarbon und während der Rotliegendzeit die wir heute verfestigt als Schiefertone Sandsteine und Konglomerate antreffen. Bedingt durch tektonische Bewegungen an der Wende vom Unter- zum Oberrotliegenden drangen in unserem Raum stark kieselsäurehaltige Magmen (Porphyr; nach heutiger Bezeichnung "Rhyolith") bis in Oberflächennähe in die Sedimentgesteine ein wo sie erstarrten und Stöcke oder Lagerapophysen bildeten. Bei diesem Vorgang wurden die durchstoßenen Schichten des Unterrotliegenden mit hochgeschleppt und besitzen dadurch ein umlaufendes Streichen um das Massiv. Im übrigen Saar-Nahe-Gebiet kam es zeitlich etwas später zur Bildung ausgedehnter Porphyrit- und Melaphyr-Ergußdecken ("Grenzlagergruppe"). Aus dem gesamten Erdmittelalter sind keine erdgeschichtlichen Zeugnisse vorhanden. In der Erdneuzeit während des Tertiärs wurde das Porphyrmassiv schließlich herausgehoben und freigelegt. Dieser Zeitabschnitt ist für die Bildung und das Auftreten der Heilwässer von entscheidender Bedeutung denn damals entstand der Oberrheingraben als Teil einer ganz Mitteleuropa durchziehenden Schwäche- und Senkungszone. Das an der Kreuzung von Graben und Saar-Nahe-Senke gebildete Mainzer Becken berührt auch das Porphyrmassiv. Die Begrenzung dieses neuen Senkungsraumes in den wiederholt Meeresvorstöße erfolgten bilden Störungen und Verwerfungen die sich bis in das Massiv fortsetzen bzw. dort vorhandene alt angelegte Bruchlinien wieder aufleben ließen. Aus dieser Zeit stammt auch die Nahetalverwerfung die das Pfälzer Bergland vom Rheinhessischen Senkungsfeld trennt und in deren Verlängerung im unteren Nahetat auf der Gemarkung von Bad Münster am Stein-Ebernburg an etwa zwanzig Stellen Heil- und Mineralwässer zu Tage treten. Von ihnen sind als wichtigste die Rheingrafenquelle (Nord- Mittel- und Südquelle) und die Hugo- oder Hutteriquelle zu erwähnen. ... ___MH


Search only the database: 

 

Zurück | Weiter

© Top Fit Gesund, 1992-2024. Alle Rechte vorbehalten – ImpressumDatenschutzerklärung