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May 2024

Die Geschichte des Orber Heilbades

Journal/Book: H u K 34 10/82 S. 300-305. 1982;

Abstract: Robert Eckert Bad Orb Nichts währt ewig. Das Karussell der Zeit wirbelt durch Höhen und Tiefen des Alltags. Oft muß eine Epoche mit einem Mißstand ja mit einer Katastrophe enden um am Ende einer Sackgasse gezwungen zu sein neue Wege zu beschreiten einen Neubeginn zu setzen der später einen weit höheren Aufstieg ermöglicht als man ahnen konnte. Niedergang kann mit Aufstieg gekoppelt sein. Von der Salzsiederstadt zum Heilbad So war es in Orb um die Jahrhundertwende 1899/ 1900. Diese Jahrhundertwende war für Orb nicht nur eine normale Kalenderwende auf dem Papier sondern der entscheidenste Eingriff in das Leben der Stadt überhaupt. Radikal wurde das Steuer herumgerissen. Die Salzgewinnung kam zum Erliegen. Sie bildete ein Jahrtausend lang das Rückgrat des Orber Lebens. Salz das weiße Gold begehrten und umkämpften die Herrscher früherer Generationen. Während der bayerischen Zeit (1814 - 1866) erlebte die Salzgewinnung mit einer jährlichen Produktion von ca. 35000 Zentner ihre letzte Glanzzeit. Doch dann ging es mit der Salzgewinnung bergab. Der preußische Staat übernahm 1863 von Bayern den Bezirk Orb also auch die Saline. Preußen hatte kein Interesse an der Saline und übergab sie der Stadt Orb. Diese bewirtschaftete sie in eigener Regie froh darüber endlich eine Geldquelle zu haben. Als der Magistrat aber sah daß das Salinenwerk nur Verluste brachte verpachtete er 1875 den Betrieb an Schneeweis & Müller nach einem Jahr an den Bauunternehmer und Gasthofbesitzer Krug. Die Pächter konnten den Niedergang der Salzgewinnung nicht aufhalten. Die Konkurrenz besonders die des Steinsalzes war zu groß. Es fehlte das Geld für die Erneuerung und Erhaltung der Salinenanlagen. Über zwei Jahrzehnte siechte die Saline dahin. Für Orb eine Katastrophe! Die Empörung und Angst unter den Orbern wuchs. Schuldige wurden gesucht und gefunden. Die Tatsache aber blieb unverändert: Die Sole floß meist nutzlos davon. So ausweglos das Dilemma erschien es barg den Keim für ein neues Leben einen neuen Erfolg. Die Sole brauchte nicht nutzlos davon zu fließen. Schon über ein halbes Jahrhundert vorher zweigte einer etwas von der Sole ab nicht für die Salzgewinnung sondern - für sein Bad sein Heilbad. Der Apotheker Franz Leopold Koch ein gebürtiger Erfurter übernahm in Orb die Apotheke und eröffnete 1837 neben der Apotheke das erste Badehaus mit 8 Badezellen. Er war ein gewandter kluger und unternehmungsfreudiger Mensch der sich in den Kopf gesetzt hatte die Sole für Heilzwecke zu nutzen. Als Mann der Tat baute er das erste Badehaus und finanzierte es aus eigener Tasche. ... ___MH


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