Freizeitberatung und Kur

Journal/Book: H u K 33 10/81 312 - 314. 1981;

Abstract: Dipl.-Pädagoge Professor Peter Axt Petersberg Als vor einigen Jahren verschiedene Kurorte und Rehabilitationszentren "Freizeitberatung" als zusätzliche Therapiemaßnahme anboten belächelte mancher Kurdirektor und Sanatoriumseigner diese Leistung als unnütze Geldausgabe. Man hatte genug Kurgäste und war deshalb mit der Kur im alten "Bäderstil" zufrieden die insbesondere von zwei Handlungsprinzipien geleitet wurde: a) Herausnahme des kranken oder von Krankheit bedrohten Menschen aus seiner gewohnten Umgebung während einer fest umrissenen Zeit meist vier Wochen b) Behandlung in relativer Isolation von seinem Bekanntenkreis mit vorwiegend physikalischen Maßnahmen wie Bädern Massagen Packungen und Ruhe. Ob diese Maßnahmen einen Kurerfolg auch über die Kursituation hinaus gewährleisten konnten wurde lange Zeit nicht ernsthaft diskutiert. Erst die immer stärker steigenden Kosten im Gesundheitsbereich - 1950 betrugen die Leistungen der Krankenkassen noch 2 5 Milliarden DM 1970 waren es bereits 25 Milliarden DM und 1980 rechnete man mit Leistungen in Höhe von 100 Milliarden DM; die Folgekosten von Alkoholsucht Nikotinmißbrauch und Fehlernährung werden für das Jahr 1976 auf 54 Milliarden DM geschätzt - sowie der durch die veränderte Wirtschaftslage in den 70er Jahren bedingte zeitweilige Rückgang der Kuranträge rückte die Frage nach der Effektivität der herkömmlichen Kurkonzepte in den Mittelpunkt der Diskussion. Dabei stellte sich heraus daß die zur Zeit im Vordergrund stehenden Kurmaßnahmen die gesetzten Ziele nur bedingt erreichen können. Als Gründe für die relative Irreffektivität der Kuren werden genannt: 1. Das im Laufe der Jahre veränderte Krankheitsbild der Kurgäste. Heute überwiegen Krankheiten die durch falsche Lebensgewohnheiten in Beruf und Freizeit sowie durch die allgemeinen Lebensbedingungen in großstädtischen Ballungszentren verursacht werden. So nehmen Herz ... hl

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